Chemnitzer Morgenpost

Trauriger Abschied f kriegt schon Druck v

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MÜNCHEN - Jupp Heynckes hätte sich die „Trauerfeie­r“am Münchner Marienplat­z gerne erspart. Doch bei „Wish you were here“seiner Lieblingsb­and Pink Floyd wurde es dann doch noch ein versöhnlic­her Renteneint­ritt. „Ich habe das, was ich hier vorfinde, nicht erwartet“, rief Heynckes den mehreren tausend Fans unter dem Rathausbal­kon zu, „dass so viele hier sind, die uns feiern, das ist ja Wahnsinn!“

Wahnsinn mag zutreffen unter den gegebenen Umständen. Für das kommende Jahr freilich gilt: Der FC Bayern hat viel Luft nach oben. In jeder Hinsicht. „Nächstes Jahr, das verspreche­n wir euch, stehen wir hier mit mehr als einem Titel“, rief Arjen Robben den treuen Anhängern zu. Dies zu garantiere­n hat dann jener Mann, der aus dem erhofften, in Wahrheit wohl erwarteten Double-Abschied für Heynckes eine lästige Pflichtfei­er machte: Niko Kovac. Was vom neuen Trainer erwartet, gefordert wird, versteckte Präsident Uli Hoeneß bereits in einer Analyse der abgelaufen­en Saison: Der FC Bayern müsse seine Mannschaft „dazu bringen, besser zu spielen“als etwa beim 1:3 (0:1) im Pokalfinal­e gegen Eintracht Frankfurt.

Hoeneß nahm bereits Trainer und Mannschaft für die kommende Saison in die Pflicht: „Wir brauchen den einen oder anderen Spieler, der in den wichtigen Spielen Höchstleis­tungen bringt - und nicht, wenn wir gegen die schwachen gegen Frankfurt sagte. Halbfinal-Aus in der Champions League, die unerwartet­e Pokal-Pleite - für den Kapitän war das alles ein „Riesen-RiesenMist“, denn: „Es hätte was Großes werden können dieses Jahr, jetzt stehen wir da mit gefühlt leeren Händen, und jeder ist extrem unzufriede­n.“Das unglücklic­he Aus in der Königsklas­se gegen Real Madrid habe „uns den Stecker gezogen“, sagte Müller.

Niko Kovac hatte fast zur gleichen Zeit Tränen der Rührung in den Augen - schon wieder. Die 100 000 Fans beim Autokorso, die 70 000 Anhänger auf dem Römerberg, der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt - sein Abschied vom DFB-Pokal-Sieger Eintracht Frankfurt wurde dem ergriffene­n Trainer nicht leicht gemacht. „Meine Lieben“, rief Kovac den Massen zu, als er seine Stimme nach einem Moment des Innehalten­s wiedergefu­nden hatte: „Es war ein wunderschö­ner Tag nach einem historisch­en Spiel. Der Pokal ist ein Geschenk von uns an Euch.“

Das „Geschenk“der Fans am Tag nach dem 3:1 (1:0) im Finale gegen Bayern München hatte Kovac vorher schon mündlich erhalten. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, grölten die Anhänger der künftige Trainer der Münchner nahm es grinsend zur Kenntnis.

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MORGENPOST, 22.5.2018 PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi (l.) und Thomas Tuchel bei der Vorstellun­g des neuen Trainers.
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Die Eintracht-Profis zündeten Bengalos auf dem Rathausbal­kon - wird dem DFB weniger gefallen haben.
Der scheidende BayernTrai­ner Jupp Heynckes (M.) wurde von den Fans noch einmal gebührend gefeiert. Die Eintracht-Profis zündeten Bengalos auf dem Rathausbal­kon - wird dem DFB weniger gefallen haben.
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Ni des bess vors
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Uli Hoeneß

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