Chemnitzer Morgenpost

Der Brühl wird zum Kunst-Boulevard

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Farbe für den Brühl: Die markanten Punkthochh­äuser erhalten ein neues Gesicht. Rafael Gerlach verziert die Ostfassade mit einem Kunstwerk. Ein Licht aufgegange­n ist dem 40-Jährigen, als er die Brühllampe­n betrachtet­e.

30 Meter hoch und 13 Meter breit: „Das Kunstwerk wird grün, und ich werde die Brühllampe­n verarbeite­n“, sagt Rafael Gerlach. Er wurde in Venezuela geboren, wuchs in Bayern auf. Seine Arbeiten zieren Gebäude in München, den Vereinigte­n Arabischen Emiraten oder den USA. Nun also Chemnitz. In drei Wochen soll das Wandgemäld­e fertig sein.

Vom Abriss in die erste Reihe: Die Punkthochh­äuser sollten laut einer Studie von 2012 abgerissen werden. Es kam anders: „Wir wollen, dass auch Menschen mit kleinerem Einkommen hier wohnen können“, so Oberbürger­meisterin Barbara Ludwig (56, SPD). Vier bis sieben Euro müssen Mieter im Schnitt pro Quadratmet­er berappen. In den zwei Platten sollen es um die fünf Euro sein.

Die GGG saniert die Häuser für drei Millionen Euro. In 94 Wohnungen leben etwa 300 Menschen. „Nur zehn Wohnungen stehen leer“, so GGG-Chefin Simone Kalew (56). „Die werden wir vermieten. Die City zieht.“

Der einstige Prachtboul­evard soll wieder erstrahlen - nicht als Partymeile, sondern Wohnquarti­er. Seit 2012 flossen 5,3 Millionen Euro Fördermitt­el in den Brühl. Bis 2021 sollen es weitere 3,3 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaul­iche Erneuerung“sein.

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