Mehr Erzieher für Kitas in Sachsen
Von Juliane Morgenroth DRESDEN - In Sachsen soll es ab 2019 gesetzlich verankerte Vor- und Nachbereitungszeiten für Erzieher in den Kitas geben. Heißt: mehr Personal. Das beschloss die Staatsregierung unter Verweis auf die Kita-Umfrage unter Sachsens Eltern und Erziehern.
Bei der Umfrage - groß angekündigt von Ministerpräsident Michael Kretschmer (42, CDU) - wurde die Haltung zu vier Vorschlägen abgefragt. Eine sollte umgesetzt werden. 36 523 Personen beteiligten sich. Dies wurde als repräsentativ gewertet. Eltern und Erzieher votierten an erster Stelle für eine Verbesserung des Personalschlüssels, die Kita-Leitungen für die Vor- und Nachbereitungszeit.
Dennoch entschied sich ein Fachbeirat „einmütig“für letztere Variante, weil auch so mehr Personal in die Kitas kommt, so Kultusminister Christian Piwarz (42, CDU). Möglichst im ersten Halbjahr 2019 sollen die Regelungen gelten. Piwarz: „Wir werden im nächsten Landeshaushalt ausreichend Mittel vorsehen.“
Für die Vor- und Nachbereitungszeiten sind pro Woche und Fachkraft zwei Stunden vorgesehen. Rein rechnerisch müsste Sachsen dafür etwa 1 350 zusätzliche Stellen schaffen. Piwarz erklärte, als Lösung könnten z.B. auch Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeit aufstocken. Pro Jahr sind damit Kosten von 75 Millionen Euro veranschlagt.
Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte trotzdem einen besseren Personalschlüssel. Das Bündnis „Die bessere Kita“sieht sich in jahrelangen Forderungen bestätigt. Bündnis-Sprecher Jens Kluge, Kita-Leiter in Zwickau, verwies darauf, dass das Bündnis vier Stunden für die Vor-/Nachbereitung für sinnvoll erachte.