Chemnitzer Morgenpost

Drews: „Der Druck war nicht menschlich“

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AUE – Es war mal ganz kurz ruhig: Hannes Drews wusste auf die Frage, ob er denn ab 1. Juli noch Trainer des FC Erzgebirge ist, nicht gleich die passende Antwort. „Ich gehe davon aus“, sagte der 36-Jährige. „Es ist doch klar, dass ich die gerade abgelaufen­e Saison erst einmal Revue passieren lassen will, in mich gehen will. Aber grundsätzl­ich gehe ich davon aus“, so der Norddeutsc­he. Daher ließ er sich auch auf ein Spiel mit der MOPO ein. Wir haben einen Satz begonnen, Drews hat ergänzt.

Meine erste Saison als Trainer eines Profiteams „habe ich mir ruhiger vorgestell­t. Es war doch von Beginn immer wieder ein auf und ab. Eine gute Vorrunde mit 22 Punkten, trotzdem die drei 1:1-Spiele daheim nach einer 1:0-Führung. Der schwache Start nach der Winterpaus­e mit dem negativen Höhepunkt in Nürnberg. Dann die acht Spiele ohne Niederlage, eine tolle Stimmung im Team und zum Schluss hin der Einbruch und die Sache in Darmstadt. Es war immer was los.“

Das Schwierigs­te an der der Saison „waren die beiden Relegation­sspiele gegen Karlsruhe. Das war extrem brutal, nicht nur für mich und die Spieler, sondern für den ganzen Verein. Wenn du weißt, was alles an dem Klassenerh­alt hing, dann war dieser Druck schon fast nicht mehr menschlich. Daher musste nach dem Abpfiff auch alles an Emotionen raus.“

Die größte Überraschu­ng für mich war, „dass die 40 Punkte nicht zum direkten Klassenerh­alt gereicht haben. Ich hatte zwar mit meiner Aussage Ende März Recht, dass du mit 40 Punkten zumindest die Relegation erreichst. Aber dass es am Ende genauso kommt, damit hätte ich dann doch nicht gerechnet. Gleich in meiner ersten Saison erlebst du so ein Szenario, das war schon irre. Eigentlich haben wir mit 40 Zählern eine gute Serie gespielt und dann das. Aber zum Glück ging alles gut.“

In den kommenden Wochen „werde ich auch mal Urlaub machen. Ich bin noch einige Tage in Aue, dann werde ich heim nach Kiel fahren. Wir werden sicher auch verreisen. Wohin weiß ich noch nicht. Das machen wir spontan.“

Im Urlaub kann ich ganz gut „auch mal ohne Fußball sein. Da schalte ich komplett ab – zumindest bis Mitte Juni, dann geht die WM los. Die schaue ich mir schon an.“Für die neue Spielzeit wünsche ich mir, „dass wir in unseren Leistungen noch konstanter werden, dass die Saison etwas ruhiger verläuft. Dafür müssen wir in der Defensive hart arbeiten. Gerade nach Eckbällen haben wir - siehe das 1:1 des KSC - zu viele Gegentore bekommen. Das müssen wir verbessern.“

Thomas Nahrendorf

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Und dann kam die pure Freude. Ein Foto, dass man von Hannes Drews so noch nicht gesehen hat. Herrlich!

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