MielkeMielkes RuRussen-nFFräse zurück auf der Straße
BRAND-ERBISDORF - Hubraum-Orgie: Einst hat die Russen-Fräse Mielkes Stasi-Häschern in Oberwiesenthal den Schnee aus dem Weg geräumt. Zum „Tag der DDR“am 7. Oktober ist das 20-Liter-Hubraum-Monster der Marke SIL das Highlight beim Ostblocktreffen in Brand-Erbisdorf.
Das Treffen am Hotel „Mönchenfrei“haben Fans von Ost-Mobilen fest im Kalender eingeplant. Aktu- ell ist die Schneefräse von Stasi-Chef Erich Mielke der Hingucker. „Manche Autofahrer halten direkt an, fragen uns nach dem SIL“, sagt Andrè Krumbiegel (33), der das Event mitorganisiert.
Das Schneeräumgerät D-470 stammt aus Moskau, ist Baujahr 1970 und schöpft seine bullige Kraft aus 19 100 Kubikzentimetern Hubraum. Damit beräumt die Fräse 625 Tonnen Schnee pro Stunde. „Beim Ostblocktreffen bekommt der Stahlriese Holzspäne serviert“, so Andrè Krumiegel.
1970 bestellte die Stasi das Monstrum beim großen Sowjetbruder. Dann fuhr der SIL von Berlin nach Oberwiesenthal - damals das „St. Moritz“der DDR. Und auch Erich Mielke schickte seine Stasi-Leute gern in den mondänen Ort ins Ferienheim „Dr. Richard Sorge“zur Regeneration der Arbeitskraft. Im Februar 1999 fuhr der SIL die letzte Schicht in Oberwiesenthal. „Viel hat die Fräse nicht gearbeitet“, so Andrè Krumbiegel. „Sie hat nur 144 Stunden auf dem Betriebsstundenzähler.“
Das Ostblocktreffen steigt am „Tag der DDR“am 7. Oktober rund um das Sporthotel „Mönchenfrei“an der B 101 in Brand-Erbisdorf. Zu sehen sein werden Fahrzeuge aus dem Osten, vom Trabi über Traktoren und Panzer bis zum Ural.