Der Bomben-Krimi von Dresden
DRESDEN - Das Bomben-Drama von Dresden - auch gestern herrschte Ausnahmezustand! In der Nacht war ein zweiter Entschärfungsversuch der Sprengmeister gescheitert, es kam zur Explosion. Am Nachmittag, fast 48 Stunden nach dem Fund, dann endlich Entwarnung.
Kollektives Aufatmen um kurz nach 16 Uhr! „Die Bombe ist entschärft“, sagte Polizeisprecher Thomas Geithner (44). Sprengmeister Holger Klemig (56) erleichtert am Bombenort: „Jetzt fühle ich mich besser. So eine Bombe lässt einen nicht los.“
Bei dem zweiten Entschärfungsversuch war ein Teil der Bombe in der Nacht explodiert. Eine Vorrichtung entfernte den Zünder - dann der dumpfe Knall. Ein Feuerball hob sich gen Himmel über Dresden- Löbtau. Anschließend brannte tonnenweise Dämm-Material, das Rettungskräfte vorher um die Bombe aufbauten. Erst ein Löschroboter erstickte die Flammen unter Schaum. Ein gepanzerter Bagger entfernte das Geröll. Nach der Experten-Sichtung dann die Entwarnung: Der restliche TNT-Sprengstoff war bereits abgebrannt.
Polizeipräsident Horst Kretzschmar (57): „Die Bombe war hochgefährlich.“Wäre sie hochgegangen, hätte sie einen metertiefen Krater in den Boden gerissen, Splitter hätten Hunderte Meter weit fliegen können. Am Ende blieb es bei einer verrußten Wand und ein paar zerbrochenen Scheiben. Rund 600 Kameraden und Rettungsdienstler sowie über 1 200 Polizeikräfte waren für Dresdens gefährlichste und längste BombenMission seit Jahrzehnten im Einsatz. Fast 10 000 Dresdner wurden evakuiert.