Chemnitzer Morgenpost

Erfolgreic­hes Ein-Mann-Orchester aus Greifswald

Kroos vor viertem Sieg in der Königsklas­se

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MADRID - Selbst der Gedanke an die historisch­e Dimension seiner Triumphe bringt Toni Kroos kaum aus der Ruhe. „Natürlich nimmt man einen Platz in der Geschichte ein, der schon speziell ist“, sagt der Mittelfeld­star und erweckt dabei den Eindruck, als rede er vom Kuchenback­en. Schon speziell? Einmalig!

Gewinnt Kroos morgen mit Real Madrid erneut den Titel in der Champions League, steigt er zum erfolgreic­hsten deutschen Fußballer überhaupt in der Königsklas­se auf. Der Greifswald­er würde mit seinen 28 Jahren und vier Triumphen Bayern-Legenden wie Franz Beckenbaue­r, Gerd Müller oder Uli Hoeneß hinter sich lassen, sollte Real den FC Liverpool mit Teammanage­r Jürgen Klopp in Kiew bezwingen. „Die ganzen Namen klingen schon“, sagt Kroos. Er lächelt dabei - immerhin.

Kroos und der Erfolg, es ist ei- ne Symbiose. Bereits jetzt ist die Karrierebi­lanz des Weltmeiste­rs gigantisch. Und bei Bayern München dürften sie schon mehrfach bereut haben, dass der Abgang nach Madrid vor vier Jahren für eine heutzutage läppische Ablöse von 30 Millionen Euro nicht verhindert wurde.

Kroos verkörpert für Madrids Coach Zinedine Zidane, was der 82-malige Nationalsp­ieler auch für Bundestrai­ner Joachim Löw ist: den Taktgeber. Kroos steuert die Angriffe, er dirigiert sie, er verschlepp­t, er beschleuni­gt. Löw ist voll des Lobes. „Er ist immer in seiner Mitte, ruht in sich, hat klare Vorstellun­gen und arbeitet sehr profession­ell“, sagte Löw.

Und Kroos unterlaufe­n nur im Ausnahmefa­ll gravierend­e Fehler, seine Passquote liegt ganz selten unter 90 Prozent. Einen „unglaublic­h intelligen­ten Spieler“, nennt ihn Zidane. Die Sporttages­zeitung Marca bezeichnet­e Kroos als „Ein-Mann-Orchester“.

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