Punker wollte AfD-Büro anzünden
Weit über 30 Anschläge gab es bisher gegen das Büro der „Alternative für Deutschland“(AfD) an der Theaterstraße. Besonders blieb der Brandanschlag aus dem Oktober 2017 in Erinnerung - damals waren die Bewohner des Hauses in Gefahr. Gestern musste sich der Chemnitzer Vincent L. (22) vorm Amtsgericht dafür verantworten.
In der Tat-Nacht kam der Punker am AfDBüro vorbei. Er riss einen Papierkorb an der Haltestelle vorm Büro herunter, legte ihn vor die Eingangstür. Dann zündete er den Inhalt an. Weil es nicht genug brannte, rollte der 22-Jährige eine Restmülltonne in die Flammen. Eric M. (19) saß gegenüber in einer Shisha-Bar: „Wir konnten das Feuer mit Wassereimern löschen.“Polizeibeamte schnappten Vincent L. wenig später. Die Bewohner hatten großes Glück: Weil das Feuer schnell gelöscht wurde, griffen die Flammen nicht auf das Wohnhaus über.
Vincent L., der zum Tatzeitpunkt knapp zwei Promille Alkohol intus hatte, gestand den Anschlag. Eines stritt der Mann gestern ab: „Das war nicht politisch motiviert.“Im Amtsgericht ist der Punker kein Unbekannter: Vor wenigen Tagen kassierte er fünf Monate Haft, ausgesetzt zur Bewährung, weil er mit einem Bekannten ins Heizkraftwerk eingebrochen war. Dort demolierten die beiden eine Entschwefelungsanlage, richteten rund 8 000 Euro Schaden an.
Jetzt der letzte Warnschuss: 15 Monate Haft, ausgesetzt zu 30 Monaten Bewährung. Ronny Licht