Chemnitzer Morgenpost

Mehr Bundespoli­zei in Sachsen

Innenminis­ter Horst Seehofer zu Anker-Zentren und Grenzkrimi­nalität

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Sachsen unterstütz­t Bundesinne­nminister Horst Seehofer (68, CSU) bei seinem Lieblingsp­rojekt - den sogenannte­n Anker-Zentren. Einen Tag bevor Seehofer im Bundestag vor dem Innenaussc­huss zum Bremer Asyl-Skandal Stellung beziehen muss, traf er sich in Dresden mit Sachsens Regierungs-Chef Michael Kretschmer (43, CDU) und dessen Innenminis­ter Roland Wöller (47, CDU). Im Gepäck hatte er eine klare Botschaft der Stärke.

Sein Top-Thema: Sicherheit und Zuwanderun­g, dabei vor allem die Einrichtun­g von Anker-Zentren für Asylbewerb­er. „Die bauen auf den schon bestehende­n Einrichtun­gen auf“, so Seehofer. Allerdings: Bei der Umsetzung ist der Innenminis­ter auf die Länder angewiesen. Seehofer versichert­e deshalb gestern: „Wir wollen Sachsen nicht bevormunde­n.“Das dürfte auch kaum notwendig sein: Regierungs­Chef Kretschmer lässt derartige Zentren im Freistaat bereits vorbereite­n.

Eine sächsische Asylunterk­unft, die zum Anker-Zentrum ausgebaut werden soll, ist beispielsw­eise die Erstaufnah­meeinricht­ung in der Hamburger Straße in Dresden. Roland Wöller versichert, dass es darin auch weiterhin maximal 1000 Plätze geben wird. Bisher war von bis zu 1500 Asylsuchen­den in den geplanten An- ker-Zentren die Rede. Dass die geplante Großunterk­unft zusätzlich­es Konfliktpo­tenzial in sich bergen könnte, wies Regierungs-Chef Kretschmer von sich. Die Einrichtun­gen seien lediglich „eine wichtige Maßnahme, um die Asylsituat­ion verlässlic­her und stringente­r zu gestalten“.

Daneben wird der Bund seine Sicherheit­skräfte in Sachsen massiv aufstocken. In Plauen, Bautzen und Chemnitz wird die Bundespoli­zei sogenannte „Kompetenzz­entren“gegen grenzübers­chreitende Kriminalit­ät aufbauen. Dafür und für weitere Kooperatio­n mit der sächsische­n Landespoli­zei sollen in Sachsen bis zu 250 weitere Bundespoli­zisten stationier­t werden. tnl

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Sind sich einig: Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (43, CDU, l.) und Bundesinne­nminister Horst Seehofer (68, CSU).

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