Alte Glocken klingen wieder
OEDERAN - Markanter Glockenklang lässt Hartha, Memmendorf und Frankenstein näherrücken. Die Oederaner Ortsteile kriegen gegenseitig auf die Ohren - vom Glockenpfad Frankenstein.
Der Wanderweg zur regionalen Kirchengeschichte führt zu vier Glocken. Die waren vor drei Jahren aus dem Frankensteiner Gotteshaus abmontiert worden, weil die Kirche ein neues Geläut in Dienst stellte. Verstummt und vergessen? Nicht mit Karl-Heinz Altermann und Bernd Talkenberger. Sie rührten die Trommel, um die imposanten Teile wieder ins öffentliche Licht zu rücken und erklingen zu lassen.
Dabei gibt es die Glocken nicht nur zu sehen. Informationstafeln sind mit einem QR-Code versehen. Smartphonebesitzer können sich so auch via virtuellem Netzwerk den Klang der Teile anhören. „Ich habe selbst die Tonaufnahmen im Glockenstuhl vor drei Jahren mit angefertigt“, erzählt Bernd Talkenberger.
Früher waren die Glocken ein Informationssystem. Heute sind sie touristischer Ohrenschmaus. Der Wanderweg ist sechs Kilometer lang. Startpunkt ist in Hartha, wo das mit 1,2 Tonnen schwerste Exemplar steht. Glocke Nummer 2 (700 Kilo) thront am Kreisverkehr Memmendorf. Der dritte Eisenguss schwingt mit
seinen 430 Kilogramm zwischen Memmendorf und Frankenstein den Klöppel. Vor der Kirche Frankenstein hat die kleinste Glocke, einst als Taufglocke, ihren Standort.