Hier kam die Flut zum 5. Mal!
DRESDEN - Seit Wochen leiden Sachsens Autofahrer unter den Dauerstaus auf der A 4. Kein Tag vergeht inzwischen ohne endlos anmutende Verkehrswarnungen im Radio. Schuld sind zwei Megabaustellen zwischen Wilsdruff und Dresden. Dort genügt ein kleiner Auffahrunfall, und das heillose Chaos bricht aus. Die Kritik an Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (44, SPD) ist inzwischen so laut geworden, dass sich der Ressortchef gestern genötigt sah, vor dem Landtag Rede und Antwort zu stehen.
Der Minister begann beschwichtigend: „Ich habe Verständnis für die Autofahrer, die Pendler, für die vom Stau betroffenen Anwohner. Selbst für den Lkw-Fahrer, der die Umgehung sucht.“Dann aber forderte er Verständnis von den Bürgern. Das Autobahnnetz in Sachsen müsse erhalten werden, so Dulig. Das ginge eben nur mit Baustellen. Aktuell sorgen die Arbeiten an der Saubachtalbrücke in Wilsdruff und die Fahrbahnerneuerung zwischen der Auffahrt Dresden-Altstadt und der Raststätte Dresdner Tor für den Ärger.
Torsten Herbst (44, FDP) kritisierte Duligs Problemmanagement und warf ihm „Einfallslosigkeit“vor. Herbst forderte Nachtbaustellen, er halte es für eine Ausrede, dass sich keine Baufirmen dafür finden lassen.
Minister Dulig kündigte gestern den Ausbau der A 4 auf acht (Richtung Nossen) respektive sechs (Richtung Burkau) Spuren an. „Noch im Sommer“will er die Projekte beim Bund beantragen. Bis zur Umsetzung wird es dauern. Dulig: „Es wäre unseriös, sich auf eine Jahreszahl festzulegen.“
Immerhin: Ein Ende der Staus an der Saubachtalbrücke scheint in Sicht. Ende Juni sollen die Arbeiten dort abgeschlossen sein. Bei der anderen Stau-Baustelle dauert’s noch mindestens bis Oktober.