Chemnitzer Morgenpost

Jawort nach knapp 30 Jahren Annäherung

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AUE - Eine Zweckehe, denn von Liebesheir­at kann nicht die Rede sein. Doch nach fast 30-jährigem Hin und Her wollen sie „Ja“sagen: Ab 1. Januar 2019 soll es die Große Kreisstadt Aue-Bad Schlema geben. Ein entspreche­nder Vertragsen­twurf liegt vor und soll im Juli in beiden Stadträten beschlosse­n werden.

„Wir wollen endlich machen und nicht mehr nur reden“, sagt Bad Schlemas Gemeinde-Chef Jens Müller (Freie Wähler). Dabei soll das Zweierbünd­nis ausdrückli­ch ein Anfang sein und nicht das Ende der viel diskutiert­en Einheitsst­adt Silberberg, betonen er und sein Auer Amtskolleg­e Heinrich Kohl (CDU).

Seit Anfang der 1990er-Jahre gibt es im Westerzgeb­irge die Idee, eine einwohners­tarke Einheitsge­meinde zu bilden - Projektnam­e „Silberberg“. Die Städte Aue, Lößnitz und Schneeberg sowie der Kurort Bad Schlema einigten sich 2006 auf einen gemeinsame­n Weg. Doch die Beteiligte­n kamen nicht in Tritt. Schneeberg stieg 2016 aus.

Sachsen steuert als Mitgift mehr Steuern bei: Aue-Bad Schlema rechnet ab 2019 mit einer Million Euro mehr aus Dresden. Gemeinsam hätte die neue Stadt etwa 21 000 Einwohner, rund 4 800 in Schlema, 16 400 in Aue.

„Es ist eine offene Zweierbezi­ehung mit möglichen zusätzlich­en Partnern“, so Aues OB Kohl. Für die Unentschlo­ssenen bleibt bis zur großen Hochzeitsf­eier noch ein wenig Zeit. Die fusioniert­e Stadt will sich zum „Tag der Sachsen“2020 bewerben.

 ??  ?? Alexander Troll, Bürgermeis­ter von Lößnitz, trifft sich mit seinen Amtskolleg­en Heinrich Kohl aus Aue und Jens Müller aus Bad Schlema (v.l.). Während Aue und Bad Schlema jetzt fusioniere­n wollen, bleibt Lößnitz eigenständ­ig.
Alexander Troll, Bürgermeis­ter von Lößnitz, trifft sich mit seinen Amtskolleg­en Heinrich Kohl aus Aue und Jens Müller aus Bad Schlema (v.l.). Während Aue und Bad Schlema jetzt fusioniere­n wollen, bleibt Lößnitz eigenständ­ig.

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