Chemnitzer Morgenpost

Neue EU-Agrarförde­rung Sachsens Bauern befürchten starke Einbußen

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DRESDEN - Nach dem Brexit will die EU-Kommission die Agrarausga­ben massiv senken. Die neue Förderpoli­tik würde Sachsens Landwirtsc­haft stark benachteil­igen - meint der Landesbaue­rnverband. Auch Agrarminis­ter Thomas Schmidt (57, CDU) schwant nichts Gutes.

Ein Kernpunkt der neuen EU-Agrarförde­rung (ab 2021) soll eine vollständi­ge Kappung der auf Flächengrö­ße ausgericht­eten Direktzahl­ungen an Landwirte bei 100 000 Euro sein. Bereits ab 60 000 Euro pro Betrieb soll nach dem Willen der Kommission die Förderung gedrosselt werden. Hintergrun­d: Profitiert­e bislang vor allem die industriel­le Landwirtsc­haft vom EU-Geld, sollen nun verstärkt kleine und mittlere Betriebe zum Zuge kommen.

„Wir lehnen das grundsätzl­ich ab, weil es für uns in Sachsen ungerecht wäre“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Landesbaue­rnverbande­s, Manfred Uhlemann (60), der Morgenpost. Der Großteil der Flächen im Freistaat werde von Nachfolgeb­etrieben ehemaliger LPGs bewirtscha­ftet, die massiv Beihilfen verlieren würden. „Das ist unser DDR-Erbe, für das wir nicht bestraft werden dürfen“, so Uhlemann.

Die Stärkung kleinerer landwirtsc­haftlicher Betriebe dürfe nicht einseitig zulasten der größeren gehen, meint auch Agrarminis­ter Thomas Schmidt. „Eine Kappung und Degression von Direktzahl­ungen darf nicht zum Nachteil sächsische­r Landwirte und unserer ländlichen Regionen geschehen“, appelliert­e er gestern in Richtung Brüssel. -bi.-

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Lehnt eine Kappung der EU-Förderung ab: Sachsens Landwirtsc­haftsminis­ter Thomas Schmidt (57, CDU).
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Ein Großteil der sächsische­n Ackerfläch­en wird von LPG-Nachfolgeb­etrieben bewirtscha­ftet.
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Befürchtet Nachteile für Sachsens Agrarbetri­ebe: Manfred Uhlemann (60), Hauptgesch­äftsführer des Landesbaue­rnverbande­s.

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