Zweifel an Neuer verboten
„Halte den Belastungen des Turniers stand“
EPPAN - Manuel Neuer nahm einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche, dann verließ der Nationalmannschaftskapitän unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen völlig entspannt das Pressezelt in der Sportzone Rungg. Souverän und selbstbewusst hatte die deutsche Nummer eins zuvor ihren ersten medienöffentlichen Auftritt im WM-Trainingslager gemeistert. Neuers klare Botschaft: Ich bin bereit, Zweifel sind verboten.
Im grünen DFB-Shirt und mit kurzer Hose betrat Neuer mit einem Lächeln das Podium, ließ den Blick durch den Raum schweifen und wischte dann auch die letzten Bedenken beiseite: „Ich bin fest davon überzeugt, dass ich den Belastungen bei einem Turnier standhalte. Daher will ich so viele Spiele wie möglich machen.“
Seine längere Verletzungshistorie? Egal. Die 259 Tage ohne Einsatz? Vergessen. Der 32 Jahre alte Torhüter des deutschen Meisters Bayern München ist heiß auf seine dritte WM-Teilnahme. „Diese Bilder hat man im Kopf. Das war mein Antrieb“, sagte der Weltmeister von 2014 in Erinnerung an die vergangenen Turniere.
Nach seinem erneuten Mittelfußbruch im September hatte sich Neuers Comeback immer wieder verzögert, der Druck auf den Schlussmann und auch auf Bundestrainer Joachim Löw nahm zu. Er sei aber immer sehr positiv gewesen und habe das Gefühl gehabt, dass er es schaffen könne und werde, betonte Neuer in Eppan.
Die letzten Zweifel wurden mit seiner guten Leistung beim Länderspiel in Österreich (1:2) und einer abschließenden MRT-Untersuchung am Sonntag in München ausgeräumt. „Ich war sehr glücklich, als ich ein positives Bild gesehen habe.“