Rathaus zeigt die Toten Hosen an
Nasse Hosen und ’ne Anzeige: Erst gingen die Toten Hosen baden, nun ermittelt die Polizei wegen Hausfriedensbruch. Nach ihrem ausverkauften Konzert im DDV-Stadion wurde es den Musikern um Frontmann Campino (55) wohl etwas zu heiß. Kurzerhand tauchten die Toten Hosen im Arnhold-Bad ab - widerrechtlich!
„Die Aktion war nicht mit der Dresdner Bäder GmbH abgesprochen“, so Matthias Waurick (55), Geschäftsführer der Dresdner Bäder. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als Anzeige wegen Hausfriedensbruch zu erstatten.“Wird also nichts mit Promi-Bonus. Man mache keinen Unterschied zwischen Prominenten und Unbekannten. Wer erwischt wird, bekommt eine Anzeige.
Wie genau die Musiker und einige Fans ins Bad gelangten, muss die Polizei nun ermitteln. Schäden haben sie aber zumindest keine verursacht. Dennoch: Für Hausfriedensbruch kann es Geldstrafe oder sogar bis zu einem Jahr Knast setzen! Die Musiker selbst waren für ein Statement zur Sache nicht zu erreichen. „Die Band ist heute nicht greifbar“, hieß es auf die MOPO-Anfrage.
Währenddessen äußerten sich Dresdner Politiker ebenfalls zum gewagten Sprung der Toten Hosen ins kühle Nass. Tilo Kießling (47, Linke): „Was für eine langweilige Welt ist das nur, in der die Bädergesellschaft eine Nachtbadeaktion der Toten Hosen anzeigt, statt sich für diese Reklame zu bedanken“, so der Stadtrat, der stattdessen fordert: „Weg mit der Anzeige gegen das Recht, eine Sonderedition Badebekleidung mit Tote-Hosen-Bildchen bedrucken zu dürfen. Ich bin für weniger Provinz und mehr Humor.“Auch Grünen-Stadtrat Michael Schmelich (63) sieht das ähnlich. „Humorbefreit stellt die städtische Bädergesellschaft Strafanzeige“, twitterte er. „Eine Rechnung für die Benutzung hätte es auch getan.“Caroline Staude