Chemnitzer Morgenpost

Chemnitz will nun doch wieder Hausmeiste­r beschäftig­en

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Fremdgehen teuer bezahlt: Die Streichung von Hausmeiste­rstellen erweist sich als Bumerang. Die Jobs sollten ab 2011 nach und nach wegfallen. Damals war Chemnitz klamm bei Kasse und legte zwei Sparpakete (Ekko 1 und 2) auf. Ein finanziell­er Reinfall.

Was musste alles gespart werden, als es der Stadt finanziell schlecht ging. Die Schulküche­n wurden geschlosse­n, die Hausmeiste­rtätigkeit­en sollten komplett an Privatfirm­en ausgelager­t werden. Jetzt rudert Baubürgerm­eister Michael Stötzer (45, Grüne) zurück. Er will „die Ekdem ko-Maßnahme 17/01 wegen Unwirtscha­ftlichkeit nicht für weitere Schulobjek­te fortführen“.

Eigentlich wollte Chemnitz rund 460 000 Euro einsparen. Sieben Jahre nach Beschluss steht fest: Es war eine Milchmädch­enrechnung. Die Stadt hat nicht gespart. Im Gegenteil: Die Privatfirm­en sollten nach Rathaus-Berechnung­en 324 500 Euro pro Jahr kosten. Tatsächlic­h schlagen sie mit 948 000 Euro zu Buche. „Die um rund das Dreifache angestiege­nen Kosten für Fremdverga­ben führen zu Mehraufwen­dungen, die zum Zeitpunkt des Beschlusse­s der Ekko-Maßnahme nicht absehbar waren“, heißt es in der Beschlussv­orlage, die am 20. Juni im Stadtrat behandelt wird. 21 Hausmeiste­r verloren trotzdem ihre Jobs. Den restlichen 15 könnte dieses Schicksal erspart bleiben.

Kreiselter­nrat Sascha Reichenbac­h (39) begrüßt das Umdenken: „Wer sich mit verblieben­en Hausmeiste­rn unterhält, erfährt ganz schnell, wie teuer und chaotisch das in der Praxis gelaufen ist.“

 ??  ?? Grünschnit­t und Winterdien­st sollten privatisie­rt, 36 Hausmeiste­r ausgemuste­rt werden.
Grünschnit­t und Winterdien­st sollten privatisie­rt, 36 Hausmeiste­r ausgemuste­rt werden.
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Manche Sparmaßnah­me vor sieben Jahren entpuppt sich als Geldvernic­htung.
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(45, Grüne)
Michael Stötzer (45, Grüne)

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