Plauen buddelte schon 66 Bomben aus dem Boden
PLAUEN - Große Aufregung in Plauen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) hatte im Reusaer Wald eine 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Erst gegen Mitternacht war der gefährliche US-Sprengkörper entschärft.
Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehren hatten zuvor 1 650 Anwohner, darunter 400 Senioren, evakuiert (MOPO berichtete). Für die Helfer fast schon Routine, denn: „Plauen gehörte - umgerechnet auf die Stadtgröße - zu den meistbombardierten Städten Deutschlands“, sagt Stadtsprecherin Silvia Weck (50).
Amerikaner und Briten warfen 1944/45 in 14 Angriffswellen fast 50 000 Bomben auf die Spitzenstadt, fast 5 000 Tonnen. Viele Bomben explodierten nicht, versanken im Erdreich. Plauen auf einem Pulverfass, darum wird regelmäßig nach Blindgängern gesucht. Seit 1979 führt die Stadt über die Funde Buch. Die Bombe in Reusa ist die Nummer 66.
In Plauen können sich die Bombensucher auf viele Zeitzeugen stützen. Silvia Weck: „Manch einer kann sich an den Bombenhagel erinnern und weiß, wo nicht explodierte Blindgänger lagen. Mit diesen Hinweisen können die Suchtrupps viel genauer vorgehen.“
Vor allem in der Oberen Bahnhofsvorstadt, Süd-, Neundorfer und Hofer Vorstadt vermuten die Experten noch viele gefährliche Kriegsreste. bri