Jetzt kommt der Funkloch-Detektiv
Auch dreißig Jahre nach der Wende fallen noch viele Sachsen beim Handy-Telefonieren in ein Funkloch. Görlitz hat jetzt dem Übel fehlender Verbindungen den Kampf angesagt: Der Landkreis engagierte einen Funkloch-Detektiv, um den „Löchern“der Mobilfunkanbieter auf die Schliche zu kommen.
Patrick Geisler arbeitet für eine Braunschweiger Firma und führt derzeit im gesamten Landkreis Feldstärkenmessungen durch. „Ich bin beeindruckt, wie freundlich ich von den Anwohnern in den Gemeinden im Landkreis empfangen werde“, resümiert er die ersten Tage seiner Arbeit.
Mit einem speziell umgebauten Messfahrzeug misst er unter anderem die Empfangsstärken für den Mobilfunk. „Diese Daten werden dann erfasst und grafisch auf einer interaktiven Karte dargestellt“, sagt Susanne Lehmann (35), Sprecherin des Landkreises.
Fast den gesamten Juni über wird Geisler unterwegs sein im Görlitzer Raum. „Die Ergebnisse werden dann kostenfrei veröffentlicht“, sagt Lehmann. „Zusammen mit unseren eigenen Erhebungen bilden sie die Grundlage zur weiteren Analyse der Mobilfunksituation, die wir schon einmal 2013 erstellt haben. Mobilfunk ist Daseinsvorsorge, wir legen den Finger in die Wunde.“ Was der Einsatz den Landkreis kostet, wollte die Sprecherin nicht verraten.
Bei der Netzabdeckung in Sachsen durch die Mobilfunkriesen Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) gibt es immer noch weiße Flecken auf Sachsens Landkarte, besonders in den Grenzregionen zu Tschechien und Polen. Auf Anfrage gab es von keinem Anbieter eine Antwort, wann und wie sie Abhilfe schaffen wollen. cast