Chemnitzer Morgenpost

Schlagabta­usch im Bundestag

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tag diskutiert die Regierungs­pläne für einen begrenzten Familienna­chzug. Während Innenminis­ter Seehofer diese rechtferti­gte, kommt von der Opposition scharfe Kritik.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (68, CSU) nannte in der ersten Beratung des Gesetzentw­urfs die Neuregelun­g für Flüchtling­e mit dem eingeschrä­nkten subsidiäre­n Schutz „einen verantwort­ungsvollen Kompromiss“. Der Entwurf sieht vor, dass ab August wieder monatlich bis zu 1000 Mitglieder der sogenannte­n Kernfamili­e von Flüchtling­en mit subsidiäre­m Schutz nach Deutschlan­d kommen können. Einen Rechtsansp­ruch darauf soll es jedoch nicht mehr geben.

Der Familienna­chzug für subsidiäre Schutzbere­chtigte war von Union und SPD im März 2016 ausgesetzt worden. Seehofer sagte, die nun vorgesehen­e Regelung trage besonders dem Kindeswohl Rechnung, Härtefälle sollten vorrangig berücksich­tigt werden.

Die geplante Neuregelun­g stößt in der Opposition ke und Grüne das Vorhaben als unmenschli­ch und grausam. Auch die FDP bemängelte die Machart der Neuregelun­g. Zwar sei richtig, den Nachzug zu begrenzen. Eine starre Zahl sei dafür aber nicht geeignet. Besser wäre es gewesen, Sachgründe für den Nachzug festzulege­n.

Die AfD lehnt die Gesetzespl­äne als zu lax ab: Der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann (60), sagte, es seien bereits massenhaft Menschen ins Land gekommen, von denen die Behörden so gut wie nichts wüssten - auch nicht, wie gefährlich sie seien. Nun habe die Regierung die Chuzpe, „die Schleusen mit diesem Gesetz noch weiter zu öffnen“.

Dem Parlament lagen auch Anträge von FDP und AfD zur Einrichtun­g eines Untersuchu­ngsausschu­sses zur BAMF-Affäre über manipulier­te Asyl-Bescheide vor. Um diese durchsetze­n zu können, bräuchten die beiden Fraktionen noch Unterstütz­ung aus anderen Fraktionen.

 ??  ?? AfD-Mann Bernd Baumann (60) riff die Flüchtings­politik der Bundesregi­erung scharf an. Mussten sich Kritik an ihren Gesetzespl­änen zum Familienna­chzug anhören: Kanzlerin Merkel (63, CDU) und Innenminis­ter Seehofer (68, CSU).
AfD-Mann Bernd Baumann (60) riff die Flüchtings­politik der Bundesregi­erung scharf an. Mussten sich Kritik an ihren Gesetzespl­änen zum Familienna­chzug anhören: Kanzlerin Merkel (63, CDU) und Innenminis­ter Seehofer (68, CSU).

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