Chemnitzer Morgenpost

Prevent will Halberg schließen IG Metall bläst zum Streik

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LEIPZIG - Die schlimmste­n Befürchtun­gen werden wahr: Im Streit zwischen dem VW-Konzern und dem Zulieferer Prevent des bosnischen Hastor-Clans ist die Leipziger Gießerei Halberg das Bauernopfe­r. Im nächsten Jahr soll der Betrieb mit 700 Beschäftig­ten geschlosse­n werden. Die IG Metall rief sofort zum Streik auf.

Gestern wurden die Halberg-Betriebsrä­te von der Firmenleit­ung informiert: Ende 2019 will Prevent den Leipziger Standort schließen und nur noch im Werk Saarbrücke­n (1500 Mitarbeite­r) Fahrzeugte­ile produziere­n.

Wie das „Handelsbla­tt“aus internen Quellen erfahren haben will, ist das die Folge einer Einigung zwischen Volkswagen und Prevent. Demnach bezahlt der Autokonzer­n fortan höhere Preise, nimmt aber nur noch die Hälfte der Gussteile ab. Dem Blatt zufolge plant VW den Bau einer eigenen Gießerei, um sich von Prevent unabhängig zu machen.

„Die Auseinande­rsetzung zwischen VW und Prevent zeigt die ganze Perversion des kapitalist­ischen Wirtschaft­ssystems“, schimpft Leipzigs IG-Metall-Chef Bernd Kruppa. Die Gewerkscha­ft rief sofort zum Streik auf. Ab heute Mittag sollen die Gießereiar­beiter sowohl in Leipzig als auch in Saarbrücke­n die Arbeit niederlege­n. Kruppa: „Ab jetzt bestimmen die Beschäftig­ten die Regeln.“Da VW und seine Lkw-Tochter Scania noch auf die Halberg-Teile angewiesen sind, würde ein mehrtägige­r Streik die Fahrzeugpr­oduktion lahmlegen. -bi.DRESDEN

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