Charmanter Blender
Fiat 500 im Gebrauchtwagencheck
Die Neuauflage des Fiat 500 hat vor gut einem Jahrzehnt die Autowelt im Sturm erobert. Retro-Chic und allgemeine Knuffigkeit trösteten charmant über hohe Preise und diverse Praxis-Schwächen hinweg.
Das zeitlose Retro-Design der Lifestyle-Semmel hilft auch über den kleinen bis winzigen (Cabrio-)Kofferraum ebenso hinweg wie dem engen Fond und der für ein Stadtauto miesen Übersichtlichkeit. Als Ausgleich gibt es einen detailverliebt gestalteten Innenraum, der zudem noch mit guter Bedienbarkeit aufwartet. Wer die City gar nicht verlässt, ist bereits mit dem 51 kW/69 PS starken 1,2-Liter-Benziner ausreichend bedient. Da es sich um einen Vierzylinder handelt, ist das Geräuschniveau auch im Cabrio akzeptabel. Wer höhere Leistungsansprüche stellt, findet sie beim 1,4-Liter-Benziner mit 74 kW/100 PS. Zweizylinder sind im Programm, wie auch diverse Abarth-Varianten sowie ein Erdgas- und ein Elektroantrieb, der den Weg aus den USA auf den Gebrauchtwagenmarkt gefunden hat.
So toll der Fiat aussieht, so schlecht fällt seine HU-Bilanz aus. „Außen hui, innen pfui“, überschreibt der TÜV die Mängelstatistik für den Kleinstwagen. Schon nach sechs bis sieben Jahren fällt jedes fünfte Auto durch die Prüfung, zwei Jahre später ist es schon jedes vierte. Der Fiat 500 ist ein Blender. Weil es aber genug Fans gibt, liegen die Preise immer noch relativ hoch: Für einen 500er aus Vorbesitz mit wenigen Kilometern werden knapp 4000 Euro fällig, das Cabrio ist rund 1 500 Euro teurer.