Glücklicher Erbe
Erben sind zumeist recht glücklich. MOPO-Reporter Thomas Flehmer genoss im Audi A6 nicht nur die vielen Technikbausteine, die die neue Oberklasse-Limousine vom Flaggschiff A8 geerbt hat.
Die Erbteile betreffen dabei weniger das Außendesign, das schärfer ausgefallen ist als beim Vorgänger. Die zum Start zur Verfügung stehenden V6-Motoren mit drei Litern Hubraum und neuer Nomenklatura leisten dabei bis zu 250 kW/340 PS. Eine Überraschung gelingt den Ingolstädtern mit dem neu entwickelten Vierzylinder-Diesel, der kurz nach dem Marktstart nachgeschoben wird. Zwar greift der A6 40 TDI nur auf 150 kW/204 PS zurück, doch das Mindergewicht im Vergleich zu den Sechszylindern wirkt sich deutlich aus.
Behende nimmt der Selbstzünder Kurven und fühlt sich dabei gar nicht nach Limousine an. Das Fahrwerk passt sich den Ansprüchen des Fahrers an. Allen Modellen gemein ist neben der serienmäßigen Ausstattung mit einem Mild-Hybrid-System die fast schon hörbare Stille im Innenraum, die zu einem entspannten Wohlgefühl beiträgt.
Dieses Wohlgefühl beginnt aber schon mit dem Einstieg, wenn nicht gerade die Basisversion mit Stoffsitzen gewählt wurde. Bequeme Ledersitze, wertige Applikationen sowie zwei Touchscreens in der Mitte des Armaturenbretts haben die Knopfleisten abgelöst. Allerdings sind die meisten glückselig machenden Elemente nur in der Aufpreisliste zu finden. So kommen zu den 58 050 Euro für den 50 TDI oder die 59 850 Euro für den 55 TFSI noch viele weitere Zehntausend Euro hinzu. Für den Dienstwagengebrauch vielleicht kein Hindernis. Private Interessenten benötigen hingegen ein größeres Erbe, um glücklich zu werden - oder warten auf den kleinen Diesel, dessen Preise noch nicht feststehen.