Bewaffneter Irrer auf der Flucht

Im Ortsteil Pleißa sowie in Chemnitz herrscht seit Sonntag die pure Angst. Ein Irrer ist unterwegs, bewaffnet. Er will Rache. Rache an seiner Ex-Freundin und deren Familie - die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft, die Familie wurde in Sicherheit gebracht.

Im Frühjahr hatte Silke K. (33) ihren Lebensgefährten Hardy G. (29) aus dem Haus ihrer Eltern, in dem beide zusammen mit ihren Zwillingstöchtern wohnten, geworfen. Aus Angst vor dem gewalttätigen Mann wurden die Schlösser getauscht. Doch selbst das stoppte den durchgedrehten Ex laut Nachbarn nicht: Am Sonntag brach der 29-Jährige ins Haus ein, versprühte Pfefferspray und prügelte sich mit dem Vater der Frau. Der konnte den Angreifer mit einer Zange verjagen - dabei erlitt Hardy G. eine Platzwunde an der Stirn.

Seit der Attacke lebt die Familie in Todesangst. Zu Recht: Der Mann ist Aktivist in einem Schützenverein in der Region. Nach MOPO-Informationen wurde ihm zwar bereits der Waffenschein abgenommen Zugriff auf das Lager hat er trotzdem.

Jetzt ist Hardy G. vermutlich unter anderem mit einem Sturmgewehr vom Typ „AR-15“unterwegs! Die Waffe ist bei Amokläufern sehr beliebt, leicht bedienbar und wiegt nur 3,4 Kilo. In einer SMS drohte er seiner Ex: „Ich bin im Krieg.“

Ein Polizeisprecher: „Der Gesuchte wurde letztmalig am Sonntag gegen 9.45 Uhr im Chemnitzer Stadtzentrum gesehen.“Das Auto des Mannes wurde bereits in der City gefunden. Doch trotz des Einsatzes eines Hubschraubers, SpezialSuchhunden und rund 230 Polizisten fehlte bis Redaktionsschluss jede Spur zu dem gefährlichen Mann. Ronny Licht

Schwer bewaffnete Polizisten sichern seit Sonntag die Umgebung des Wohnhauses der bedrohten Familie. Nach dem irren Stalker wird verzweifelt gesucht. Mit einem Sturmgewehr „AR-15“soll der Gesuchte seit Sonntag in Chemnitz abgetaucht sein.