Chemnitzer Morgenpost

Halberg-Streit sorgt für Knatsch in der Regierung

-

- Erneut hat eine komplette Schicht der Leipziger Halberg-Gießerei die Arbeit niedergele­gt. Die angekündig­te Werksschli­eßung des VW-Zulieferer­s sorgt auch innerhalb der Staatsregi­erung für Knatsch.

Der Leipziger Halberg-Betriebsra­ts-Chef Thomas Jürs (45) hatte die Staatsregi­erung und besonders Wirtschaft­sminister Martin Dulig (43, SPD) für mangelndes Engagement kritisiert. So habe an einem Treffen zur Zukunft des Standortes kein Vertreter Sachsens teilgenomm­en (MOPO berichtete).

Dulig kritisiert nun die Staatskanz­lei. Es habe sich um ein Treffen auf Einladung der HalbergAnw­älte gehandelt, „bei dem die Politik explizit nicht eingeladen war“. „Lediglich die OBs von Leipzig und Saarbrücke­n und der Chef der Staatskanz­lei wurden am 31. Mai per Mail informiert. Weder ich als Minister noch das SMWA erhielten davon Kenntnis.“

Regierungs­sprecher Ralph Schreiber (47) verwies indes darauf, dass auch die Staatskanz­lei nur über das Treffen in Kenntnis gesetzt wurde, nicht aber eingeladen war. „Der Ort des Treffens wurde auch uns nicht mitgeteilt.“

Der Frust der Arbeitnehm­er sei mehr als verständli­ch, so Dulig. Sein Ministeriu­m habe aber Gespräche auf allen Ebenen geführt. Hintergrun­d ist der DauerKonfl­ikt zwischen VW und dem Groß-Zulieferer­konzern Prevent, zu dem Halberg Guss gehört. Das Werk in Leipzig soll Ende 2019 schließen. mor

Newspapers in German

Newspapers from Germany