Amerika hat Angst
Morgen wird die WM 2026 vergeben
MOSKAU - Marokko spielt mit großen Emotionen, die USA und ihre Verbündeten versuchen, Donald Trump irgendwie vergessen zu machen: Kurz vor der morgigen Vergabe der Fußball-WM 2026 durch den FIFA-Kongress haben die beiden Kandidaten ihre letzte Werbetour gestartet.
Unter den eigentlich übermächtigen Bewerbern aus Nordamerika geht die Angst um, dass die Politik des Egomanen im Weißen Haus den Traum von „United 2026“doch noch platzen lassen könnte. „Lasst euch nicht von der gegenwärtigen Politik beeinflussen“, rief Carlos Cordeiro, Präsident des US-Verbandes, den Delegierten des bedeutenden afrikanischen Kontinentalverbands CAF gestern zu - und schob die Anmerkung zu den enormen finanziellen Vorteilen der Kampagne der USA, Kanadas und Mexikos hinterher. Satte elf Milliarden Dollar Gewinn werden der FIFA versprochen. Doch selbst das konnte die Afrikaner kaum überzeugen.
Die 54 CAF-Verbände unterstützen naturgemäß eher Marokko. Trump hatte die Anti-US-Stimmung mit seiner Einreisepolitik und den vermeintlichen Aussagen über jene „Drecksloch“-Länder noch verschärft. „Ihr habt euch entschieden, euch nicht mehr von denen, die mit billigen Träumen hausieren, herumschubsen zu lassen. Lasst uns in Solidarität einig sein“, sagte der einflussreiche CAF-Präsident Ahmad Ahmad. Marokkos Verbandschef Fouzi Lekjaa stellte die Zahlen des Konkurrenten infrage.