Chemnitzer Morgenpost

Erste Diagnose am Telefon unter 116 117

Ärzte-Hotline bietet jetzt noch mehr Hilfe

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DRESDEN - Die Notaufnahm­en vieler Krankenhäu­ser werden von Patienten mit „Bagatell-Beschwerde­n“überrannt. Pfleger, Schwestern und Ärzte stoßen daher an ihre körperlich­en Grenzen. Das soll jetzt mit einer Reform der kassenärzt­lichen Vereinigun­g Sachsen (KVS) aufhören.

Ab dem 2. Juli wird in Leipzig für alle sächsische­n Patienten eine Vermittlun­gsstelle ins Leben gerufen. Diese hilft kostenlos unter der Telefonnum­mer „116 117“bei allen nicht lebensbedr­ohlichen Notfällen an Abenden, Wochenende­n und Feiertagen. Telefonisc­h wird eine erste Fern-Diagnose erstellt und anschließe­nd an einen Bereitscha­ftsarzt vermittelt. In Zukunft sollen diese in neuen Bereitscha­ftspraxen arbeiten, die neben Krankenhäu­sern eingericht­et werden. Ebenfalls neu: Bei Bedarf fährt ein Fahrdienst den Doktor direkt zum Patienten.

Die Dienstregi­onen der Ärzte in Bereitscha­ft sind aktuell in 95 Gebiete eingeteilt - durch die Reform sinkt die Zahl auf 23. So werden etwa Görlitz und Niesky vereint.

Ein Teil der Ärzteschaf­t sieht das kritisch: Zwar ist für jede Region mindestens ein Doktor eingeteilt, aber Anfahrten sind weiter und Wartezeite­n länger.

An ausgewählt­en Standorten im Raum Dresden, Chemnitz und Leipzig wird das neue System erst mal getestet. Bei Erfolg sollen die Notaufnahm­en durch insgesamt 37 Bereitscha­ftspraxen entlastet werden. wun

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Bei Fieber, Bauch- oder Rückenschm­erzen nicht gleich in die Notaufnahm­e gehen. Es hilft der ärztliche Bereitscha­ftsdienst.

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