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Von Hermann Tydecks MEISSEN - 0-Euro-Geldscheine dienen nicht als Zahlungsmittel, sondern als beliebte Souvenirs. Auch die Betreiber der Albrechtsburg Meißen brachten so einen Schein heraus. Doch darauf schlichen sich gleich zwei Fehler ins Bild-Motiv. Erst nach wochenlangem Verkauf fiel das einem Sachsen auf. Die 0-Euro-„Blüten“wurden aus dem Verkauf genommen und ersetzt. Kurios: Damit stiegen sie sogar im Wert.
Das Motiv auf dem Souvenir-Geldschein sollte wie ein Wandgemälde aus dem 19. Jahrhundert gestaltet werden, das in der Albrechtsburg hängt. Dieses zeigt, wie Johann Friedrich Böttger (16821719) August dem Starken (1670-1733) die Geheimnisse der Porzellanherstellung vorführt. 5 000 Scheine ließen die Betreiber drucken, verkauften die Souvenirs seit März für zwei Euro pro Schein.
Niemand bemerkte etwas, bis der gebürtige Meißner Reiner Graff (57) aus Hoppegarten (Brandenburg) im Heimaturlaub einen Schein kaufte. „Zu Hause betrachtete ich ihn ganz genau. Dabei fielen mir die beiden Fehler auf“, sagt der leidenschaftliche Sammler. „Böttger fehlt ein Teil des Rückens und der Herr daneben hält nur einen halben Dreispitz.“
Graff meldete seine Entdeckung, die Burgbetreiber nahmen den Fehldruck aus dem Verkauf. „Ärgerlich. Es lag wohl an fehlerhaft eingestellten Druckmaschinen des französischen Herstellers“, sagt Schlösserland-Veranstaltungsmanagerin Henriette Starke (28). Die Firma vernichtete und ersetzte nun 3 000 Scheine mit dem korrekten Motiv, seit gestern werden die fehlerfreien 0-Euro-Scheine auf der Burg verkauft.
Rund 2 000 „Blüten“gelangten jedoch in Umlauf, sind als Sammlerstücke nun erst recht begehrt! Anstatt zwei Euro kosten die Fehler-Geldscheine auf „eBay“schon bis zu 40 Euro das Stück ...