Chemnitzer Morgenpost

Blut-Notstand in Sachsen

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DRESDEN - Blut-Notstand! Die sächsische­n Blutreserv­en werden knapp. Das auch noch pünktlich zum heutigen Weltblutsp­endertag.

Vor allem das Wetter ist schuld. „Die Spenden gehen zurück, weil auch Gesunde bei der Hitze Kreislaufp­robleme haben können oder Termine ausfallen“, berichtet Kerstin Schweiger vom DRK-Blutspende­dienst Nord-Ost. Jetzt sucht das Deutsche Rote Kreuz händeringe­nd nach freiwillig­en Spendern. Denn laut Schweiger „ist die Situation angespannt, wir schauen von Tag zu Tag“.

Doch es gibt immer weniger Freiwillig­e. „Wegen der demografis­chen Entwicklun­g scheiden derzeit pro Jahr bundesweit etwa 100 000 Blutspende­r altersbedi­ngt aus.“Weil junge Leute ab 18 nicht ans Blutspende­n denken, wird es immer schwerer, den Bedarf zu decken. Auch 170 000 Vollblutsp­enden jährlich in Sachsen helfen da nichts. „Spendentau­glich sind fast 33 Prozent“, weiß Frau Schweiger. Nur 10 Prozent davon sind bereit, sich Blut abzapfen zu lassen. Männer könnten das sechsmal und Frauen viermal im Jahr.

Am 15. Weltblutsp­endertag erhofft sich das DRK neue Erstspende­r. Vor allem Menschen zwischen 30 und 50 Jahren sollen für die ehrenamtli­che Spende gewonnen werden. Und da der rote „Lebenssaft“nicht ewig hält, betont Frau Schweiger: „Wenn, dann hilft es jetzt.“

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Blutspende­n werden immer dringend benötigt. In den Konserven ist das Blut sechs Wochen lang haltbar.

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