Chemnitzer Morgenpost

Löw spürt „gute Energie“! Ozil startklar

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WATUTINKI - Im großen KinoSaal des früheren Gästehause­s von Wladimir Putin verkündete Joachim Löw mit zwei Stunden Verspätung seine ersten WM-Botschafte­n auf russischem Boden.

Mehr als hundert Reporter aus aller Welt lauschten auf den roten Sesseln den Worten des Bundestrai­ners, der im DFB-Medienzent­rum den Fans in der Heimat Hoffnung machte, aber ein vorlautes Titelversp­rechen bewusst vermied. „Es ist ein Stück weit gefährlich, wenn man bei einem Turnier schon an den vierten, fünften, sechsten Schritt denkt“, mahnte Löw.

In der Abgeschied­enheit des Quartiers in Watutinki ist alles ausgericht­et auf den Auftakt am Sonntag. Die Partie im Moskauer Luschniki-Stadion gegen Herausford­erer Mexiko muss zu einer Initialzün­dung werden. „Das wird ein schwierige­s Spiel“, räumte Löw ein, der aber grundsätzl­ich „guter Dinge“ist. „Wir haben eine gute Energie in der Gruppe. Ein paar Prozent fehlen noch. Auf dem Zenit wird die Mannschaft erst im Turnierver­lauf sein.“Einige Baustellen muss Löw im Eiltempo bearbeiten. Mesut Özil und Ilkay Gündogan will er nach der Erdogan-Affäre „in den Flow bringen“. Das Training habe gezeigt, dass Özil nach seiner Knieprellu­ng startklar für Mexiko sei.

Zudem setzt der Chefcoach darauf, dass neben dem lange verletzten Kapitän Manuel Neuer auch Jérôme Boateng nach einer Oberschenk­elverletzu­ng sofort wieder „ein Pfeiler und Leader“sein wird. Dazu soll ein unbeschwer­ter WM-Neuling zünden: Timo Werner. Löw wies dem 22 Jahre jungen Leipziger eine tra-

gende Turnierrol­le zu. „Ich sehe ihn gut, ich sehe ihn gefährlich, er tut unserem Spiel mit seiner Schnelligk­eit gut. Er hat besondere Fähigkeite­n.“

Der Tagesablau­f geriet gestern nach dem öffentlich­en Training vor rund 500 jungen Fans durcheinan­der, weil alle auf DFB-Präsident Reinhard Grindel warten mussten. Erst mit massiver Verzögerun­g traf der Verbandsch­ef nach dem FIFAKongre­ss zur Pressekonf­erenz in Watutinki ein. „Überall steigt das WM-Fieber“, berichtete Grindel, der im Teamhotel 23 Spieler sah, die „hochmotivi­ert und sehr konzentrie­rt auf Sonntag zusteuern“.

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Bundestrai­ner Joachim Löw (M.) stimmte seine WM-Spieler auf das erste öffentlich­e Training ein.
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Viele jugendlich­e Fans verfolgten das Training, das durch Spezialkrä­fte der Polizei abgesicher­t wurde.Der Bundestrai­ner redete abseits des Teams auf Mesut Özil ein.

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