„Junge, komm zurück nach Hause!“
Jetzt spricht der Vater des flüchtigen Waffen-Narren
HARTMANNSDORF - Es ist der flehende Appell eines verzweifelten Vaters: „Junge, komm nach Hause. Deine Mutti und ich, wir stehen zu Dir!“Matthias Georgi (66) hat seit Sonntag kaum ein Auge zugemacht - sein Sohn Hardy (29) ist auf der Flucht. Bewaffnet mit einem „AR-15“Gewehr (MOPO berichtete). Mittlerweile hat der 29-Jährige Sachsen verlassen.
Seit Sonntag suchen Hunderte Polizisten nach dem bewaffneten Mann. Auslöser für die spektakuläre Flucht: Hardy Georgi verlor im Februar seine große Liebe, die Lehrerin Silke K. (33) aus Limbach-Oberfrohna. „Sie waren ein knappes Jahr zusammen. Er kümmerte sich um ihre Zwillingstöchter, war glücklich. Für Hardy brach eine Welt zusammen, als die Beziehung zu Ende war“, erzählt der besorgte Vater. Die Fehde schwelte wochenlang: „Sie stellten meinen Sohn als Monster dar. Das muss dann eskaliert sein.“
Nun schien Hardy Georgi seinen Rache-Feldzug genau zu planen. Denn offenbar hinterging er seinen eigenen Vater, kam so an den elektronischen Code zum 500 Kilo schweren Waffenschrank eines Schützen-Vereins, der im Haus der Familie steht: „Am Sonntag war alles verstellt, der Code geändert. Die Kombination kannte aber nur ich, er muss mich ausspioniert haben. Vier Stunden dauerte es, bis wir den Schrank wieder geöffnet hatten und prüfen konnten, welche Waffen fehlten.“
Da war Hardy Georgi schon lange verschwunden. Der Vater macht sich große Sorgen: „Er ist intelligent und clever, das wird sehr schwer, ihn zu finden.“Nach der Grundausbildung in der Bundeswehr blieb er zwei Jahre länger in der Truppe, sammelte Kampferfahrung im Kosovo. Unter Tränen beteuert der angesehene Unternehmer: „Er war immer fleißig, hat nicht getrunken, nicht geraucht. Er ist jedem Streit aus dem Weg gegangen, hat sich nie geprügelt. Er ist kein Monster!“
Ein SEK-Einsatz in der Post in Limbach-Oberfrohna verlief gestern Nacht ergebnislos - da war Hardy Georgi offenbar schon aus Sachsen geflohen. Nach MOPO-Informationen hat er sich mit einem Prepaid-Handy ausgestattet - das Telefon konnten die Ermittler per GPS-Signal orten. Polizeisprecherin Jana Ulbricht (41): „Wir versuchen weiterhin, mit ihm in Kontakt zu treten. Der Gesuchte sollte sich bei uns melden, sich zu erkennen geben.“Hinweise an die Polizei unter Tel. 0371/3 87-34 45 oder 110. Ronny Licht