Geist von Sotschi!
Mexiko (0:1) heftig kritisierten Nationalspieler Besserung. „Wir haben vielleicht leichtfertig gedacht, wenn das Turnier losgeht, dass wir mit einer gewissen Frische und unserer gewohnten Stärke auf dem Platz stehen. Das haben wir falsch eingeschätzt“, sagte Weltmeister Thomas Müller. Jetzt müsse man gegen Schweden und Südkorea gewinnen, daher sei „der Druck enorm hoch“.
Aufkommenden Gerüchten um erste Risse innerhalb der Mannschaft trat der zuletzt schwächelnde Bayern-Star ebenso vehement entgegen wie Bierhoff. „Wir wollen nichts mehr als den Erfolg. Wir werden nichts gewinnen, wenn wir uns zerfleischen oder gegenseitig auffressen“, sagte Müller, während Bierhoff noch deutlicher wurde: „Das kann ich nur dementieren. Ich sehe keinerlei Konflikte in der Mannschaft.“
Nach der ersten WM-Auftaktniederlage seit 36 Jahren will die DFB-Auswahl den Eindruck vermitteln: Wir haben verstanden. Das Flair am Schwarzen Meer soll neue Kraft verleihen. Bei einem gemeinsamen Spaziergang bei 30 Grad am Nachmittag schwor sich das Team um Kapitän Manuel Neuer auf den kommenden Gegner ein.
Mit dem Geist von Sotschi will die DFB-Auswahl wieder auf Kurs kommen. In der Fünf-Sterne-Herberge mit Meerblick residierte das Team schon beim überraschenden Confed-Cup-Triumph. Bierhoff rechtfertigte aber noch einmal die Wahl Watutinkis südlich von Moskau als WM-Quartier. „Ich bleibe dabei, dass Moskau die richtige Wahl ist, gerade, was logistische Dinge angeht“, sagte Bierhoff, der stattdessen die Mannschaft in die Pflicht nahm: „Wir dürfen nicht verkrampfen oder auseinanderfliegen. Ob der Himmel blau ist oder bewölkt, das darf keine Rolle spielen.“