„Heimlicher Spion“Forsberg und die doppelte Mission
SOTSCHI - Emil Forsberg ist zurzeit in doppelter Mission gefordert. Hochoffiziell lautet sein Auftrag, die deutsche Defensive am Wochenende gehörig durcheinander zu wirbeln. Doch hinter verschlossenen Türen gilt der Bundesliga-Star von RB Leipzig im schwedischen Lager als Geheimagent, der die deutsche Mannschaft auskundschaften soll.
„Emil liest viel über Fußball im Netz und kann gut Deutsch. Deshalb wende ich mich in der Spielvorbereitung an ihn“, verriet Roger Sandberg vor der so wichtigen Partie gegen die DFB-Auswahl. Den gesamten Frühling sammelte Schwedens Chefscout Informationen über das deutsche Team, Forsberg soll diese nun veredeln. Sandberg nennt ihn deshalb seinen „heimlichen Spion“.
Forsbergs ohnehin schon schwerer Rucksack wird dadurch nicht leichter. Denn nach dem Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic schultert der schmächtige Offensivmann einen Großteil der schwedischen WM-Hoffnungen. Und die sind nach dem erfolgreichen Auftaktspiel gegen Südkorea (1:0), in dem Forsberg nur eine Nebenrolle spielte, noch einmal gestiegen.
„Ich habe schon das Gefühl, dass nach Zlatans Rücktritt der Druck oder die Erwartung an meine Person zugenommen hat“, sagte Forsberg. „Ich empfinde das aber als positiven Druck.“Er übernehme gerne mehr Verantwortung, „und ich denke schon, dass auch ich Spiele alleine entscheiden kann“.
Klar ist aber auch: Forsberg ist kein Ibrahimovic. Auf dem Platz (noch) nicht, und vor allem nicht daneben.