Chemnitzer Morgenpost

So rettete die Klinik sein Leben

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Karsten Felber (55) führte einen doppelten Kampf - gegen seinen Hirntumor und gegen die Krankenkas­se AOK, die seine Spezialthe­rapie zunächst nicht bezahlen wollte (MOPO berichtete). Gewinnen konnte der Krebspatie­nt aber nur dank Unterstütz­ung des Klinikums Chemnitz.

Zwei Jahre lang kam der Krebs bei Karsten Felber immer wieder zurück. Mathias Hänel (53), Chefarzt der Onkologie, setzte darum ab 2015 auf das relativ neue Medikament Avastin. Ein Erfolg. Aktuell ist der Chemnitzer krebsfrei.

Die AOK wollte das Mittel nicht bezahlen. Das Klinikum ging für die Therapieko­sten von mehr als 200 000 Euro in Vorleistun­g - und schaltete die Medizin-Anwältin Nadja Döscher-Schmalfuß (46) ein. Sie boxte vor Gericht die Bezahlung durch.

Mathias Hänel verteidigt das Vorgehen des Klinikums: „Der Patient war in einer lebensbedr­ohlichen Notlage und es gab keine sinnvolle Therapieal­ternative. Wir mussten dringend handeln.“

Streit um Therapieko­sten mit Krankenkas­sen gebe es immer mal wieder. Klinikspre­cher Arndt Hellmann (57): „Bei schwierige­n Krankheits­verläufen versuchen wir zunächst, den Patienten im Rahmen klinischer Studien neueste Medikament­e anzubieten. Ist das ausgeschöp­ft, suchen wir nach therapeuti­schen Alternativ­en, die wir mit den Krankenkas­sen besprechen.“

Manchmal muss das Klinikum diese Alternativ­en juristisch durchsetze­n. Dass sich die Mühe lohnt, zeigt der Fall Felber. Mathias Hänel: „Wir sind froh, dass es ihm heute so gut geht.“bri

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Karsten Felber (55) und seine Anwältin Nadja DöscherSch­malfuß (46) mussten gegen die AOK vor Gericht ziehen.
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(53) kämpfte um das Leben seines Patienten.
Chefarzt Mathias Hänel (53) kämpfte um das Leben seines Patienten.

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