Elf Löwen wollen James zähmen
SAMARA - Ein Zauberfuß gegen elf „Löwen auf einem Rendezvous mit der Geschichte“: Im Kampf um das Achtelfinal-Ticket hofft ganz Kolumbien beim Gruppenfinale auf weitere Geniestreiche von Ausnahmekönner James, während im Senegal der „Geist von 2002“beschworen wird.
Im heutigen direkten Duell in Samara sind die Westafrikaner (4 Punkte) auf dem Papier im Vorteil, dem Team um Offensivstar Sadio Mane und dem Neu-Schalker Salif Sane reicht ein Unentschieden fürs Weiterkommen. Kolumbien (3) muss dagegen für das sichere Ticket zur K.o.-Runde gewinnen - und wer anderes als James David Rodriguez Rubio sollte dafür sorgen?
Sein Zauberauftritt beim 3:0 gegen Polen mit zwei atemberaubend schönen Torvorlagen hat alle Zweifel zerstreut, die seine leichte Wadenverletzung zum Start hervorgerufen hatte. „El Diez“(Nummer Zehn) ist zurück - und damit der Erfolg. „Wir müssen ruhig bleiben“, warnte der Profi von Bayern München vor zu viel Euphorie: „Am Donnerstag haben wir wieder ein Finale.“
Weil Kolumbien unter Zugzwang steht, wird Trainer Jose Pekerman neben James wohl auch dessen kongeniale Nebenleute Juan Quintero und Juan Cuadrado aufstellen. Von den kreativen Momenten dieses Trios soll wieder Stürmer Radamel Falcao profitieren. „Wenn man gute Spieler um sich hat, ist es einfacher, gut zu spielen“, sagt James: „Es ist immer gut, wenn man so viel Talent um sich hat.“
Senegal fehlt es derweil auch nicht an Motivation. Die Zeitung Le Soleil schrieb auf ihrer Titelseite: „Die Löwen haben ein Rendezvous mit der Geschichte.“ Genau wie bei der WM-Premiere 2002 hat Senegal nach zwei Spielen vier Punkte auf dem Konto und trifft im entscheidenden Gruppenspiel auf einen Gegner aus Südamerika. Damals kämpften sich die Afrikaner sogar bis ins Viertelfinale. „Das Potenzial ist da“, sagt der bislang stark verteidigende Bundesligaprofi Sane. Den Vergleich mit der 2002er-Generation mag der 1,96-m-Hüne aber nicht so sehr: „Wir sind eine neue Generation, wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben.“