Chemnitzer Morgenpost

Chießt Griezmann Messi ab?

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KASAN - Lionel Messi wirkte ein wenig verloren. Am freien Nachmittag begrüßten seine argentinis­chen Teamkolleg­en ihre Frauen, Freundinne­n und Familien im WM-Quartier - nur Antonela Roccuzzo fehlte. Die Ehefrau des Superstars will erst um heutigen Achtelfina­le (16.00 hr/ARD) in Kasan gegen Frankreich einfliegen. Es könnte schon der Abschied ihres Mannes von der WM-Bühne

sein. Denn der Vizeweltme­ister trifft bereits im ersten K.o.Spiel auf einen der Titelfavor­iten - und Messi auf EM-Torschütze­nkönig Antoine Griezmann. Sie beide stehen im Fokus. Nicht nur, weil ihre Tore das Duell der beiden Schwergewi­chte entscheide­n könnten. Sondern auch, weil sie bislang weit hinter den hohen Erwartunge­n zurückblie­ben.

Auch wenn die Kritik in der Heimat lauter geworden ist, genießt Griezmann in der Mannschaft weiter großes Vertrauen. „Lasst meinen Grizou in Ruhe!“, forderte Mittelfeld­star Paul Pogba die Journalist­en mit einem breiten Grinsen auf und frag„Habt te: ihr die EURO vergessen?“Und Verteidige­r Lucas Hernandez assistiert­e: „Ihr dürft nie an einem der besten Spieler der Welt zweifeln. Er wird alle zum Schweigen bringen.“

Nur ein Elfmeterto­r steht bislang für den Europa-League-Sieger zu Buche, in allen drei Vorrundens­pielen wurde er ausgewechs­elt. Viel besser ist Messis Bilanz nach zwei WM-Wochen auch nicht: Ein Treffer in 270 Minuten ist für die Ansprüche des fünfmalige­n Weltfußbal­lers wenig - zu wenig. Auch wenn es ein ganz besonderer war. Denn seit dem Tor beim 2:1-Zittersieg gegen Nigeria ist der 31-Jährige der einzige Fußbalals ler, der Teenager, in den Zwanzigern und in den Dreißigern bei Weltmeiste­rschaften traf. „Er kann mit wenig den Funken entzünden. Er ist anders als alle anderen, weil er unvorherse­hbar ist“, schwärmte Frankreich­s Trainer Didier Deschamps. Was Argentinie­n aber Sorgen bereiten sollte: Noch nie hat Messi in einem K.o.-Spiel bei einer WM ein Tor erzielt. Gerade jetzt aber braucht der schwächeln­de Vizeweltse­inen meister „Floh“. „Es wird richtig schwierig“, propheMess­i zeite und lobte Frankreich: „Sie haben Weltklasse-Spieler im Tor, in der Abwehr, im Mittelfeld und im Sturm.“Und vor allem haben sie etwas, das den Argentinie­rn komplett fehlt: Jugend. Frankreich wird ein Team aufbieten, das mit 25,8 Jahren im Schnitt fast fünf Jahre jünger ist als Messis alte Männer (30,2). Die Sporttages­L‘Equipe zeitung ist überzeugt: „Er wird nicht durchkomme­n.“Auch wenn Antonela Roccuzzo auf der Tribüne die Daumen drückt.

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Der Tunesier Fakhreddin­e Ben Youssef erzielte mit dem 1:1 gegen Panama das 2 500. Tor der WM-Geschichte.

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