„Das Aus der Deutschen hat mich
MOSKAU - Was für ein Hammer! Gastgeber Russland hat in einem dramatischen Elfer-Krimi Mitfavorit Spanien rausgekegelt und steht im WM-Viertelfinale. Die MOPO telefonierte gestern mit Trainer Stanislaw „Stani“Tschertschessow (54), der von 1993 bis 1995 in der Bundesliga das Tor von Dynamo Dresden hütete.
Glückwunsch, der pure Wahnsinn. Wir fühlen Sie sich?
Tschertschessow: Stimmung in der Mannschaft,
„Richtig gut. Die bei den Fans, im ganzen Land ist natürlich super. Aber wir dürfen die Spannung, die Konzentration jetzt nicht verlieren.“
Die Gruppenphase überstanden, okay. Aber jetzt Viertelfinale - hatten Sie das wirklich erwartet?
Tschertschessow: „Ich habe immer gesagt, dass wir jedes Spiel gewinnen und so weit kommen wollen wie möglich. Dass das bislang so gut funktionert hat, ist natürlich toll.“
Was sagen Sie zu Keeper Igor Akinfejev?
Tschertschessow: „Er hat stark gehalten, nicht nur beim Elfmeter-Schießen. Aber solche Spiele gewinnst Du auch nur, wenn alle in der Mannschaft 100 Prozent Leistung bringen.“Nun wartet Kroatien. Wären Ihnen die Dänen als Gegner lieber gewesen?
Tschertschessow: „Ich werde mir das Spiel der beiden auf Video anschauen und analysieren. Aber grundsätzlich schauwir en vor allem auf uns. Wir müsunser sen Spiel und unsere Stärauf ken den Platz bringen, unsere Möglichkeiten voll ausschöpfen. Von daher ist mir der Gegner ziemlich egal.“
Viele vermeintliche Favoriten sind schon raus. Wer ist für Sie nach jetzigem Stand Titelanwärter Nummer eins?
Tschertschessow: „Dazu will ich nichts sagen, aber es wird noch weitere Überraschungen geben. Da bin ich sicher.“Vielleicht auch durch Russland? Tschertschessow: „Wie gesagt: Wir schauen nur auf uns. Aber warum nicht ...“
Ein Wort zum sensationellen Scheitern der Deutschen.
Tschertschessow: „Das hat mich schwer getroffen. Sie kennen mein Verhältnis zu Deutschland, vor allem auch zu Bundestrainer Joachim Löw. Natürlich war das eine bittere Enttäuschung, aber ich bin überzeugt, dass sich die annschaft schon bald davon erholt dann wieder zu ihrer alten Stäre zurückfindet.“Henry Boss