Chemnitzer Morgenpost

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CHEMNITZ - Gleichmäßi­g flitzen Günter Jahns Finger von rechts nach links und zurück. Eine Weidenrute nach der anderen flechtet der Chemnitzer Korbmacher­meister in die Sitzfläche des Korbstuhls. Er hält ein traditione­lles Handwerk am Leben, das

noch genauso funktionie­rt wie früher.

Das Flechten ist auch im 21. Jahrhunder­t ein Hand-Werk in Reinform. Technik und Automatisi­erung? Fehlanzeig­e. „Die Arbeitsger­äte sind die gleichen wie früher“, sagt der 78-Jährige.

Messer, Weidensche­re, Schlageise­n, Pfrieme zum Vorstechen - viel mehr Werkzeug braucht ein Korbmacher (heute: Flechtwerk­gestalter) nicht. Seit 2016 gilt das Flechthand­werk als immateriel­les Kulturg der Unesco. Jahn ist in seiner Heima stadt der Letzte seiner Zunft und einer d ältesten Korbmacher Sachsens. Im Fre staat sind es noch 37.

Anders als Günter Jahn, der nach Krieg ende aus der Not heraus beim Flechte landete, entschied sich Mirko Trinks (3 bewusst für den Beruf. Der Korbmache meister aus Oberwiesen­thal begann 199 seine Lehre, übernahm den Betrieb de Vaters. Er sagt: „Ich bin mit dem Flec ten aufgewachs­en.“Dabei erlebte er i Familienbe­trieb die Umbrüche der We de: Waren zu DDR-Zeiten geflochten Wäschekörb­e als Hochzeitsa­usstattun noch heiß begehrt, interessie­rte sic plötzlich niemand mehr für Korbwaren.

Beide Korbmacher setzen auf Vermar tung im eigenen Laden. Trinks flechtet i Auftrag von Architekte­n Sonderanfe­rtigu gen, nutzt moderne Materialie­n und profi tiert von Touristen. Jahn dagegen hält sic in Chemnitz mit Reparature­n über Wasse

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Flechtwerk­gestalter.
Flinke Hände sind die wichtigste Voraussetz­ung für einen Flechtwerk­gestalter.
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Der Oberwiesen­thaler Korbmacher Mirko Trinks (39) setzt auch auf moderne Materialie­n.
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