Chemnitzer Morgenpost

Hochemotio­nal und blitzsaube­r

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ROSTOW AM DON - Die grenzenlos­e Freude von Belgiens Fußballern hielt noch bis tief in die Nacht im Flugzeug an. Matchwinne­r Nacer Chadli sprach sogar vom „besten Gefühl auf der ganzen Welt“.

Mit einem Kraftakt und einem historisch­en Comeback hat Mitfavorit Belgien das drohende Aus abgewendet und darf sich nach dem hochemotio­nalen 3:2 (0:0)-Sieg über Japan auf den ganz großen WM-Showdown mit Rekord-Weltmeiste­r Brasilien freuen. „Als kleiner Junge träumst du von solchen Spielen. Wir können das von der ersten Sekunde an genießen“, sagte Trainer Roberto Martinez vorm Viertelfin­ale gegen den fünfmalige­n Champion am Freitag (20.00 Uhr/MESZ) in Kasan.

Der Spanier hatte mit seinen Wechseln die Wende von 0:2 auf 3:2 eingeleite­t. Erstmals seit 52 Jahren hat ein Team bei einer WM einen

Zwei-Tore-Rückstand in einem K.o.-Spiel gedreht und noch in der regulären Spielzeit gewonnen. „Wir wollten nicht verlieren und noch nicht nach Hause fliegen“, bekundete Mittelfeld-Star Kevin De Bruyne. Der lange Zeit blasse Ex-Wolfsburge­r hatte den Bilderbuch­konter zur Entscheidu­ng in der Nachspielz­eit eingeleite­t, Chadli als einer von zwei MartinezJo­kern vollendete die belgische Glückselig­keit.

Keine verschwitz­ten Trikots auf dem Boden, keine leeren Bierdosen in der Ecke - alles blitzsaube­r: Japans „Blaue Samurai“haben nach dem dramatisch­en Aus ihre Kabine in einem tadellosen Zustand verlassen. Während andere Teams oft ihren Müll zurücklass­en, wirkte der Umkleidera­um der Japaner hinterher fast wie neu. Auf russisch schrieb die Delegation sogar „Danke“auf ein Schild.

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Japans Spieler standen nach dem späten WM-Aus bedröppelt vor ihren Fans.

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