Chemnitzer Morgenpost

AfD will „die Antifa“verbieten lassen

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DRESDEN - Die AfD im Landtag ‚ne neue Idee: Die linke „Antifaschi­stische Aktion“(Antifa) samt aller Untergrupp­en soll verboten werden. Begründung: Sie zeichne sich aus durch „Verfassung­sfeindlich­keit“und „Gewaltbere­itschaft“. Dies müsse aufhören, so Fraktions-Vize Carsten Hütter (54). Auch wenn die Antifa-Gruppierun­g kein Verein sei, sei ein Verbot möglich.

Doch ist das wirklich so? In einer Analyse des wissenscha­ftlichen Dienstes des Bundestage­s heißt es: Es gebe nicht „die Antifa“im Sinne einer einheitlic­hen, bundesweit­en Organisati­on, sondern eine nicht scharf umrissene Szene. Ob und inwieweit jene Zusammensc­hlüsse strafrecht­lich in Erscheinun­g getreten seien, könne nicht pauschal beantworte­t werden.

Ähnlich sieht es das Innenminis­terium: Die „Antifa“stelle keinen verbotsfäh­igen Verein dar. „Genauso wenig könnte man z.B. ‚die Neonazis‘ verbieten“, so ein Sprecher. Linksextre­mistische Bestrebung­en würden zudem konsequent verfolgt und erhielten auch keine staatliche Unterstütz­ung, wie von der AfD behauptet.

Die Fakten: 2017 gab es laut Verfassung­sschutz 775 Linksextre­me - gegenüber 2 600 Rechtsextr­emisten in Sachsen. Auch bei politisch motivierte­n Taten liegen Rechtsextr­eme weit vorn: 1959 (rechts) gegen 592 (links). mor

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AfD-Mann Carsten Hütter (54) will die Antifa verbieten.

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