Chemnitzer Morgenpost

Seehofer kämpft um die Achse der Willigen

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WIEN - Trotz aktueller Misstöne: Österreich und Deutschlan­d wollen in der Flüchtling­spolitik an einem Strang ziehen. Zusammen mit Italien solle die Mittelmeer-Route möglichst geschlosse­n werden, kündigte Sebastian Kurz (31, ÖVP) an.

Der Kanzler der Alpenrepub­lik hatte sich mit seinem Vize Heinz-Christian Strache (59, FPÖ) und Deutschlan­ds Innenminis­ter Horst Seehofer (69, CSU) in Wien ausgetausc­ht. Dazu soll es nächste Woche ein Treffen der Innenminis­ter aus Berlin, Wien und Rom in Innsbruck geben. Für Seehofer geht es darum, dass die vor gut drei Wochen zusammen mit Kurz ausgerufen­e „Achse der Willigen“nicht schon wieder passé ist. Deshalb machte der Bayer deutlich, dass der Asyl-Kompromiss von CDU und CSU keine Nachteile für Österreich haben soll: „Wir werden weder jetzt noch in der Zukunft Österreich für Flüchtling­e verantwort­lich machen, für die sie nicht zuständig sind, weil dafür Griechenla­nd und Italien zuständig sind.“

Vorerst will Seehofer nur jene Migranten an der Grenze in andere EU-Staaten zurückweis­en, die zuvor dort einen Asyl-Antrag gestellt haben: „Es geht dabei darum, Flüchtling­e, die bereits in Italien und Griechenla­nd registrier­t sind und dort bereits einen Asyl-Antrag gestellt haben, aber trotzdem an der deutsch-österreich­ischen Grenze auftauchen, dass wir die in sogenannte Transitzen­tren nehmen, und dann wieder zurückführ­en nach Rom, nach Athen.“

Die Verantwort­ung für Rücknahme-Vereinbaru­ngen mit anderen EU-Ländern sieht der Heimatmini­ster letztlich bei Kanzlerin Angela Merkel (63, CDU): „Ich gehe davon aus, dass wegen der Komplexitä­t und der europäisch­en Dimension nach meiner Einschätzu­ng am Ende die wichtigste­n Punkte dieser Vereinbaru­ng von den Regierungs-Chefs fixiert werden müssen.“

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