Leonhardt will noch einen Stürmer für die Box und dafür auch investieren
AUE - „Leute, ruhig bleiben. Da kommt schon noch ein Stürmer.“FCE-Präsident Helge Leonhardt will die unruhig werdenden Fans besänftigen. Den Anhängern dauert die Stürmersuche zu lange. Der Kader der „Veilchen“steht so gut wie - außer eben in vorderster Front. Da muss Aue noch nachlegen. „Das werden wir“, verspricht der Boss schmunzelnd.
Der FCE testet seit Trainingsbeginn vor elf Tagen mit Patrick Breitkreuz einen Stürmer. Der 26-Jährige weiß durchaus zu gefallen, traf in vier Testspielen 13 Mal. „Wir werden mit ihm bis zum Campbeginn am Mittwoch eine Lösung finden“, so Leonhardt. Geht es allein nach dem Boss, hätte er mit Breitkreuz im lila Trikot kein Problem, im Gegenteil. „Es wäre gar nicht so schlecht, wenn die Brüder zusammenspielen würden. Wenn Steve und Patrick zusammen sind, blühen sie vielleicht richtig auf, sind ja schließlich Zwillinge“, lacht er. Aber Patrick Breitkreuz allein soll es nicht sein. Von irgendwo her soll noch ein gestandener, zweitligaerfahrener Stürmer kommen, weil: „Talente haben wir jetzt“, wie Leonhardt scherzhaft sagt. „Wir sind in Gesprächen, wir brauchen unbedingt noch einen für die Box. Aber wir kommen voran, wissen ganz genau, was wir wollen. Im Idealfall fährt derjenige schon mit ins Trainingslager nach Österreich“, weist „Leo“daraufhin, dass es schnell gehen könnte. Um diesen ominösen Mann für die Buden zu finden, „habe ich in den letzten Wochen viel telefoniert, auch im Urlaub. Ich glaube, meine Handyrechnung will keiner sehen“, lächelt der 58-Jährige.
Ein guter Stürmer, der Tore garantiert, kostet halt Geld. Aue hat mit dem Verkauf von Pascal Köpke zur Hertha ein hübsches Sümmchen eingenommen. Wird das Geld wieder investiert, zum Beispiel in einen Spieler, der Ablöse kostet? „Im Notfall ja“, sagt der Präsident. „Aber es geht nicht vorrangig ums Geld. Es muss passen, der Junge muss sich mit Aue identifizieren. Die Körpersprache muss da sein, der Charakter sowieso. Da werden und müssen wir besonders genau hinschauen“, so der Chef.
Thomas Nahrendorf