Chemnitzer Morgenpost

Löws Maßstab bleibt „absolute Weltspitze“

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BERLIN - Joachim Löw wird umbauen. „Es braucht tiefgehend­e Maßnahmen, es braucht klare Veränderun­gen. Da müssen wir jetzt besprechen, wie wir das tun“, hat Löw nach dem WM-Debakel angekündig­t. Wie könnten diese im Team aussehen?

TOR: Manuel Neuer (32) wird weitermach­en. Die Sonderstel­lung, die Löw seinem Kapitän nach langer Verletzung­spause einräumte, löste bei einem Teil der Spieler Verwunderu­ng aus. MarcAndré ter Stegen (Barcelona) wird noch offener den Kampf um die Nummer 1 angehen.

ABWEHR: Die WM-Stammkräft­e Jérôme Boateng und Mats Hummels sehen sich mit 29 in einem guten Alter, um die EM in zwei Jahren noch zu spielen. Wer an beiden Innenverte­idigern vorbei will, muss Überdurchs­chnittlich­es anbieten. Denn der Maßstab für einen Einsatz im DFB-Trikot muss noch immer oder besser wieder - „die absolute Weltspitze“sein, wie es Löw stets formuliert. Niklas Süle (22) und Antonio Rüdiger (25) werden in der Hierarchie nicht automatisc­h nach oben rücken, weil sie jünger sind. Jonathan Tah (22) bleibt ein Kandidat, der Berliner Niklas Stark (23) hat gute Ansätze. Jonas Hector muss mit dem Handicap leben, nun in Köln Zweitligas­pieler zu sein. Der Herthaner Marvin Plattenhar­dt konnte links auch nicht überzeugen. Für die rechte Seite muss der Chefcoach eine Alternativ­e für Joshua Kimmich finden. Matthias Ginter hat wie schon bei der WM 2014 auch in Russland keine Minute gespielt, ein guter Grund zum Aufhören.

MITTELFELD: Sami Khedira (31) hatte schon über sein Karriereen­de nachgedach­t. Die große Unbekannte ist Mesut Özil (29), der zum Symbol für den Absturz wurde. Toni Kroos (28) dürfte als Real-Madrid-Profi eine Stütze bleiben. Sebastian Rudy (28) verletzte sich in Russland, Ilkay Gündogan (27) konnte sich nicht empfehlen. Mario Götze (26) braucht ein deutliches Hoch, um ins DFB-Team zurückzuke­hren. Der Gladbacher Lars Stindl (29) verpasste verletzt die WM. Die Confed-Cup-Sieger Julian Draxler (24), Leon Goretzka (23) und Julian Brandt (22) könnten in der Hierarchie befördert werden. Der kurz vor der WM noch gestrichen­e Leroy Sané und Serge Gnabry (beide 22) haben gute Anlagen, um zum neuen Kader zu gehören. Für Marco Reus hat mit 29 die Auswahl-Karriere gerade wieder begonnen. Thomas Müller (28) ist nach einer persönlich schwachen WM noch nicht abgeschrie­ben.

ANGRIFF: Für Mario Gomez, der am Dienstag seinen 33. Geburtstag feiert, war es wohl das letzte Turnier. Der Leipziger Timo Werner (22) ist der Hoffnungst­räger für die kommenden Jahre - und eigentlich der einzige. Die „U21“-Europameis­ter Maximilian Philipp (24/ Dortmund) und Davie Selke (23/ Hertha) sind noch lange nicht dort, um im Nationalte­am neue Akzente setzen zu können. Löw steht vor dem Start in die Nations League vor einer riesen Herausford­erung.

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Joachim Löw

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