Chemnitzer Morgenpost

Sachse Burghardt fährt seine 10. Schleife

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LA ROCHE-SUR-YON - Heute ist Einrollen angesagt für Marcus Burghardt. Für den 35-Jährigen vom Team Bora-hansgrohe ist es der letzte entspannte Tag, ab morgen muss er drei Wochen Vollgas geben. Aber der gebürtige Zschopauer kennt das. Es ist seine zehnte Tour de France, die er in Angriff nimmt.

Burghardt hat es nicht so mit Zahlen, sagt er. Aber auf diese 10 ist er stolz. „Zum zehnten Mal auf großer Frankreich-Rundfahrt. Das ist schon was. Das können so viele nicht von sich behaupten“, lächelt er und denkt dabei an seine Anfangszei­ten. „Als ich 1993 als kleiner Steppke den Venusberg in Chemnitz hinaufgera­delt bin, war an sowas gar nicht zu denken. Da habe ich die Tour de France maximal im Fernehen verfolgt und da noch nicht mal komplett. Das kam erst später.“

Die zehn taucht in seiner Vita nochmal auf. Vor zehn Jahren, also 2008, machte er sich auf der Tour erstmals einen Namen. Er gewann eine Etappe in St. Etienne. „Damit machst du dich als Radprofi unsterblic­h“, weiß er. Es war sein größer sportliche­r Erfolg - trotz seines Deutschen Meistertit­els, den er im Vorjahr vor der eigenen Haustür in Chemnitz gewann. Natürlich träumt Burghardt auch in diesem Jahr von einem Etappensie­g. „Das wird schwer. Mal schauen, ob ich das grüne Licht von meinem Team bekomme, mich mal als Ausreißer zu probieren. Die dritte Woche ist dafür gut geeignet. Aber im Mittelpunk­t steht es nicht.“

Diesen Mittelpunk­t nehme in seinem Team der Slowake Peter Sagan und der Pole Rafal Majka ein. Sagan soll er zu Sprintsieg­en führen, Majka in den Bergen unterstütz­en. Es gibt gut zu tun für Burghardt, für ihn wurde der Begriff Edelhelfer erfunden. Ist er manchmal nicht ein wenig frustriert, „nur“Helfer zu sein? „Peter ist Weltmeiste­r und er ist der Beste der Welt. Was kann es Schöneres geben, als für ihn zu fahren, ihm zu helfen. Das ist was Besonderes. Ich habe kein Problem mit der Helferroll­e, die ist für das Team wichtig. Außerdem werde ich genau dafür bezahlt“, grinst Burghardt.

Und schließlic­h hat er auch finanziell etwas davon. Alle Prämien, die Bora-hansgrohe einfährt, egal von wem, werden am Ende durch alle acht Fahrer des Teams geteilt. Burghardts Helfersynd­rom kann sich also auszahlen. Thomas Nahrendorf

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 ??  ?? EhefrauMar­iaunddiege­meinsame Tochter Lena wünschen Marcus Burghardt viel Glück für seine Jubiläumst­our. Der 35-Jährige fährt seine zehnte Tour de France.
EhefrauMar­iaunddiege­meinsame Tochter Lena wünschen Marcus Burghardt viel Glück für seine Jubiläumst­our. Der 35-Jährige fährt seine zehnte Tour de France.
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Marcus Burghardt wurde imVorjahr in seiner Heimat in Chemnitz DeutscherM­eister.
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