Zverev besiegt Virus und Fritz
LONDON - Die Dramatik seiner imposanten Aufholjagd verriet Alexander Zverev erst nach seinem gestrigen Drittrunden-Einzug von Wimbledon.
Er habe schon am Donnerstag an einem Magen-Darm-Virus gelitten, sich während des ersten Teils gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz übergeben. Und noch wenige Stunden vor der gestrigen Fortsetzung des Duells habe er gar überlegt, nicht mehr anzutreten. „Während der ganzen ersten drei Sätze hatte ich Schmerzen“, gestand der Hamburger. Er habe gestern versucht, was zu frühstücken, bekam aber nichts runter. „Aber dann habe ich gedacht, wenn ich mich nicht gut fühle, spiele ich nur einen Satz. Wenn ich mich besser fühle, können es zwei sein.“
So biss der 21-Jährige auf die Zähne, das Adrenalin half und Zverev entwickelt sich immer mehr zum Meister des Comebacks. Nach dem 6:4, 5:7, 6:7 (0:7), 6:1, 6:2 gegen Fritz hat der Weltranglisten-Dritte heute ebenso wie Angelique Kerber die Chance auf den Achtelfinal-Einzug. Die Kielerin trifft auf die Japanerin Naomi Osaka, Zverev
Tennis
bekommt es mit dem Letten Erbests Gulbis zu tun.
Im Achtelfinale ist dagegen bereits zum ersten Mal Julia Görges. Die Bad Oldesloerin gewann ihr umkämpftes Drittrunden-Match gegen die Tschechin Barbora Strycova 7:6 (7:3), 3:6, 10:8. Nach 2:56 Stunden machte die 29-Jährige ihren Erfolg perfekt. Der Augsburger Philipp Kohlschreiber verlor seine Drittrundenpartie klar nach drei Sätzen (3:6, 5:7, 5:7) beim Rasenturnier im Südwesten Londons gegen den Südafrikaner Kevin Anderson.