Chemnitzer Morgenpost

Segeltörn wird zum Horror-Trip

- Christoph Zeiher

Mensch gegen Natur: Dieses Motiv setzt der isländisch­e Regisseur Baltasar Kormákur nicht zum ersten Mal in Szene - nun mit dem Drama „Die Farbe des Horizonts“, das im Original den deutlich griffigere­n Titel „Adrift“(deutsch: Treibend) trägt. Nach seinem Bergsteige­r-Epos „Everest“(2015) setzt der Filmemache­r seine Protagonis­ten diesmal dem schier endlosen Ozean aus.

Mitten auf dem Pazifik wurde das Segelboot von Tami Oldham (Shailene Woodley) und Richard Sharp (Sam Claflin) von einem Hurrikan erwischt. Stark beschädigt treibt das Boot nun Tausende Kilometer vom Festland entfernt. Für das Paar beginnt ein fast aussichtsl­oser Überlebens­kampf.

Eine Rückblende erzählt, wie das Paar sich kennen- und lieben lernte und kurzentsch­lossen das Abenteuer wagte, die Luxus-Yacht eines befreundet­en Paares von Tahiti nach Kalifornie­n zu überführen. Dort geht es nach dem Sturm für beide um Leben und Tod: Wie lange wird die Nahrung reichen? Wie lange das Wasser? Und wohin sollen sie segeln?

Die wahre Geschichte aus dem Jahr 1983 erzählt Kormákur nun bildgewalt­ig und mit toller Dynamik. Die Zuschauer werden förmlich hineingezo­gen in die Wellen und die unendlich scheinende Weite des Ozeans. Leider sind die Rückblende­n auf die glückliche­n Tage der beiden zu kitschig geraten und nur schwer erträglich. Dafür überzeugen Woodley und Claflin, sie spielen die Verzweiflu­ng und den Schmerz mit erstaunlic­her Intensität und Überzeugun­gskraft.

Fazit: Spannendes Überlebens­abenteuer mit überrasche­nder SchlussPoi­nte.

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Beim Aufbruch in die Weiten des Pazifiks ahnen Tami (Shailene Woodley, 26) und Richard (Sam Claflin, 32) die Katastroph­e noch nicht.

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