22 Jahre nach Steffi Angelique will den Wimbledon-Triumph
„Ich weiß, dass ich das Potenzial habe, solche Dinger zu gewinnen“
Diesmal soll Angelique Kerbers Wimbledon-Wunder wahr werden, der Grand-Slam-Coup über Serena Williams gelingen. Mit dem Lerneffekt nach dem grandiosen, aber verlorenen Endspiel vor zwei Jahren will es die Kielerin heute (15 Uhr, ZDF und Sky) gegen die nun junge Mutter besser machen.
Mit einem Sieg auf dem Heiligen Tennis-Rasen will sie sich zur ersten deutschen Wimbledonsiegerin seit Steffi Graf 1996 krönen. „Ich weiß, dass ich das Potenzial habe, solche Dinger zu gewinnen“, sagt Kerber. „Damals wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt.“
Nach dem Frustjahr 2017 zeigt sich die 30-Jährige mental gereift, erfahrener und gibt sich wieder selbstbewusst. Williams hat sie schon einmal bezwungen. In Melbourne, als Kerber vor zwei Jahren mit dem Australian-Open-Titel verblüffte. Nach dem jetzt beeindruckenden Halbfinal-Erfolg über die lettische Grand-Slam-Siegerin Jelena Ostapenko will sie ihre Routine der vergangenen zwei Wochen beibehalten und heute nervös den Centre Court betreten: „Ich habe jetzt die Erfahrung, dass die Nervosität vorbeigeht. Ich weiß, dass ich ruhig bleiben muss. Dass das Match auch viel im Kopf entschieden wird.“
Vor zwei Jahren lieferte Kerber ein starkes erstes Wimbledon-Finale ab, am Ende war die Präzision und Power von Williams einen Tick zu gut. Unter ihrem jetzigen Trainer Wim Fissette hat die Deutsche ihren Aufschlag verbessert. Der dürfte gegen Williams eine entscheidende Rolle spielen. „Sie spielt so gut. Ich glaube, sie ist unglaublich selbstbewusst. Ich muss bereit sein für das Match meines Lebens“, ahnt die Amerikanerin.
Sie selbst könnte nicht nur ihren achten Wimbledon-Sieg einfahren, sondern auch ihrem 24. Titel bei einem Grand Slam holen und den Allzeit-Rekord der Australierin Margaret Court einstellen. Es wäre zudem ihr erster Erfolg als Mutter. Offen erzählt Serena von Komplikationen bei der Geburt von Alexis Olympia am 1. September 2017, dass sie mehrfach operiert werden musste und um ihr Leben fürchtete. „Ich konnte nicht mehr selber zum Briefkasten laufen, deshalb ist dieses Wimbledon-Finale alles andere als selbstverständlich“, so die 36-Jährige.