Dresdner Essenz ist der Schaum-Schlager
DRESDEN - Schaumiger Exportschlager aus Dresden: Einst reiner Arzneimittel-Hersteller, macht Li-Il heute 95 Prozent seines Umsatzes mit Duschgel, Badezusätzen & Co. von „Dresdner Essenz“- und behauptet sich auch gegen Branchengrößen wie Tetesept. Geliefert wird bis nach Südkorea!
Auch wenn Apotheken-Klassiker wie „Camphoderm“oder „Tussidermil“noch immer hergestellt werden: Vor allem steht beim Traditionsunternehmen Li-Il (gegründet 1910) heute die kosmetische Reihe „Dresdner Essenz“im Mittelpunkt - zum Teil sind die Produkte sogar vegan.
Geschäftsführer Stephan Freitag (52): „Dresdner Essenz beschert uns das Wachstum. Wir sind in allen namhaften Drogerien gelistet.“Im gerade zu Ende gegangenen Geschäftsjahr konnte sich Li-Il mit seinen 70 Mitarbeitern über einen Umsatz von über 14 Millionen Euro freuen. Zum Vergleich: 2007 waren es vier Millionen Euro! Freitag: „Dem Verbraucher geht‘s gut. Er gibt viel aus für Pflege.“
20 Prozent werden exportiert in Nachbarländer wie Österreich, aber auch in die USA, Kanada, Südkorea und Taiwan. „Wir wollen das forcieren und sind da optimistisch“, so Freitag. Insgesamt 150 Produkte sind im Sortiment - etwa die „Dreckspatz“-Badezusätze. „Wir sind permanent dabei, neue Produkte zu entwickeln. Wir arbeiten mit Trendanalysten zusammen.“
Der Druck der Mitbewerber sei sehr stark. Die Dresdner versuchen es mit „relativ teuren Rezepturen“und zertifizierter Naturkosmetik. Zudem werde ständig investiert - zuletzt in neue Abfüllund Verpackungstechnologie.
Zu DDR-Zeiten gehörte Li-Il zum VEB Arzneimittelwerk Dresden. Nach der Wende wurde es von der Holtsch Medizinprodukte GmbH aus Taunusstein übernommen. Li-Il steht für Lithium (Trägersubstanz der ätherischen Öle) und IIatum, dem Wirkungsprinzip von außen nach innen.