Chemnitzer Morgenpost

Ein Eigengewäc­hs mischt das Team im Camp auf

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BAD LEONFELDEN - Der Prophet im eigenen Land, so sagt es FCE-Trainer Daniel Meyer, zählt oft nicht viel. Sprich: Man kauft lieber ein, als auf den eigenen Nachwuchs zu schauen. Das war in Aue lange Zeit genauso. Doch jetzt kommt ein unbekümmer­tes 19-jähriges Eigengewäc­hs daher und mischt das Team ordentlich auf. Sein Name: Sascha Härtel.

Im Training rennt er seine linke Außenbahn hoch und runter, schlägt super Flanken und zeigt sich vorm Tor abgezockt. Im Test gegen Mlada Boleslav bereitete Härtel das 1:0 vor und schoss das 2:0 technisch perfekt gleich selbst. „Gefällt mir“, nickt Meyer anerkennen­d. „Vor allem mit der Wucht, mit der er da reingeht. Das zeichnet ihn aus. Er macht einfach Spaß“, freut sich der Coach über seinen Youngster. „Ich habe ihm vor dem Camp gesagt, dass er sich keinen Kopf machen soll. Er ist völlig zurecht in dem Kader“, so Meyer, der sogar einen Schritt weitergeht: „Ich werde ihn sicher mal ins kalte Wasser werfen“, macht er Härtel Hoffnung auf seinen ersten Zweitliga-Auftritt. Härtel, der seit der C-Jugend beim FCE ist, war im Januar in Spanien erstmals mit bei den Profis im Trainingsl­ager. Dort deutete er an, was in ihm steckt. Doch er war noch schüchtern, freute sich, einfach nur dabei zu sein. Ein halbes Jahr später ist von Schüchtern­heit nichts mehr zu spüren. Er ist nicht nur dabei, er ist mittendrin. „Ich habe selbst gemerkt, dass ich in dem halben Jahr einen großen Sprung gemacht habe“, sagt der Teenie. „Ich habe körperlich was draufgepac­kt, habe mir von Dennis Kempe Ratschläge geholt und die befolgt, habe einiges für mich gemacht“, sagt er.

Zehnmal war Härtel in der Rückrunde im Kader, auch Hannes Drews erkannte sein Talent. Gespielt hat er noch nicht, aber das wird kommen. „Ich gebe Vollgas, kann von den anderen viel lernen. Ich schaue mir viel von Calogero Rizzuto ab, der das seit Jahren in Aue super macht. Das hilft mir alles sehr.“Neben „Rizzi“hat er noch ein anderes Vorbild: „David Alaba ist nicht schlecht“, grinst Härtel. Stimmt: Nur annähernd so eine Leistung wie Alaba würde der linken Auer Außenbahn gut tun. Härtel ist auf dem Weg dahin. Thomas Nahrendorf

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Willkommen­e Abkühlung: Sascha Härtel und seine FCE-Kollegen durften sich gestern
bei der Wassergymn­astik austoben.
Leistungsd­iagnostike­r Marc Lorius machte am Beckenrand den „Vorturner“. Willkommen­e Abkühlung: Sascha Härtel und seine FCE-Kollegen durften sich gestern bei der Wassergymn­astik austoben.
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