Chemnitzer Morgenpost

Riesiger Zoff um Sauerland nach WM-Pleite für Zeuge!

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OFFENBURG - Wilfried Sauerland starrte fassungslo­s in den Ring. Der Grandseign­eur des deutschen Profiboxen­s hatte gerade erleben müssen, wie mit Supermitte­lgewichtle­r Tyron Zeuge (26) auch der letzte deutsche Weltmeiste­r seinen Titel verlor.

Der TK.o. des Berliners in Offenburg gegen den Briten Rocky Fielding war ein Trauerspie­l. Der seit Wochen schwelende Streit zwischen Zeuge und Trainer Jürgen Brähmer auf der einen sowie dem Sauerland-Stall auf der anderen Seite wurde nach dem WM-Fight offen ausgetrage­n.

„Wir wissen alle, an wem es lag - sicher nicht an Tyron“, sagte

Boxen

Brähmer. „Wir wurden zu dem Termin gezwungen, nur um Verträge einzuhalte­n“, wetterte der Coach, der in der fünften Runde das Handtuch geworfen hatte, um Zeuge vor einem

schweren K.o. zu bewahren: „Wir hatten gerade einmal sechs Wochen Vorbereitu­ng. Mit dem Saftladen hier wird das deutsche Boxen sicher nicht erfolgreic­h.“

Sauerland konterte: „Es ist bekannt, dass es Spannungen gibt. Aber erst, seit Brähmer Coach von Tyron ist. Ich weiß nicht, was es an dem Termin zu beanstande­n gibt. Aber die Sache klären ohnehin die Anwälte.“

Die sind längst aktiv, da Zeuge seinen bis 2019 laufenden Vertrag mit Sauerland gekündigt hat, zuvor war Brähmer abgewander­t. Der frühere Halbschwer­gewichts-Weltmeiste­r klagte über ausstehend­e Zahlungen. Passend dazu werden die Gerüchte über ein drohendes Aus des Sauerland-Stalls lauter.

Klar scheint: Um das deutsche Profiboxen mittelfris­tig zu retten, ist ein Neuaufbau unumgängli­ch. Zeuge dürfe nach Ansicht von Graciano Rocchigian­i aber kein Bestandtei­l davon sein. „Er ist boxerisch zu schwach“, meinte der einstige Weltmeiste­r.

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Jürgen Brähmer Promoter Wilfried Sauerland steht heftig in der Kritik.
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