Job-Offensive fur Langzeit-Arbeitslose
BERLIN - Die Bundesregierung Bundesr g will es Langzeitarbeitslosen ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen - und gibt den Plänen von Arbeitsminister Hubertus Heil (45, SPD) grünes Licht. Das Vorhaben stößt allerdings nicht auf ungeteilte Zustimmung
Der Vorschlag von Minister Heil sieht vor, dass Langzeitarbeitslose, die mindestens sieben Jahre Hartz IV bezogen haben, einen staatlich bezuschussten Arbeitsplatz bekommen.
Das von der SPD initiierte Projekt nennt sich „sozialer Arbeitsmarkt“. Die Aufnahme einer normalen Beschäftigung sei dabei das erklärte Ziel. Weiterbildungsangebote und betriebliche Praktika für Langzeitarbeitslose sind ebenfalls Teil des Vorhabens. Heil betonte, dass Langzeitarbeitslose Zeit bräuchten, um wieder Anschluss zu finden: „Diese Menschen brauchen eine längerfristige Perspektive.“Im Jahr 2017 waren 809 000 Personen als langzeitarbeitslos gemeldet.
Fünf Jahre lang sollen Betroffene einen aus öffentlichen Mitteln finanzierten Lohnkostenzuschuss bekommen, der sich in den ersten beiden Jahrenn auf Höhe des Mindestlohns be laufen soll. Danach werde de Zuschuss jedes Jahr um zehn Prozentpunkte gesenkt.gesenkt Der Mindestlohn beträgt derzeit 8,84 Euro pro Stunde und wird am 1. Januar 2019 auf 9,19 Euro pro Stunde erhöht.
Für die nächsten Jahre stellt die Bundesregierung für das Projekt vier Milliarden Euro zur Verfügung. Für jeden geförderten Arbeitsplatz ist demnach mit durchschnittlichen Kosten von 24 000 Euro pro Jahr zu rechnen. Zu entscheiden, wer für die Förderung infrage kommt, wird Aufgabe der Jobcenter sein.
Kritik an den Plänen äußerte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele (36): Sie forderte, dass Betroffene nach Tarif bezahlt werden müssten.
Auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist skeptisch: Wenn Langzeitarbeitslose über Jahre nur bei der öffentlichen Hand beschäftigt würden, sei dies keine Brücke, die in den ersten Arbeitsmarkt führe.